Ich bin von Natur aus schrecklich neugierig. Wenn ich dürfte, würde ich durch alle Fenster gucken, um zu sehen, was die anderen so machen, wie sie sich einrichten (wie ordentlich es bei ihnen ist). Bei Freunden schaue ich mir gerne die Bücherregale an und irritiere meinen Gesprächspartner sicherlich gewaltig durch meinen ständig abschweifenden Blick (entschuldigt bitte). Nun ja, aber Neugier ist ja nun mal keine Tugend, wenn es andere betrifft. In meinem Studium dagegen kam sie mir sehr zu gute. Aber das ist ein völlig anderes Thema.
Zu meinem Glück gibt es ja Blogs und ich kann mich durch das Familienleben anderer lesen. Besonders interessant finde ich auch immer die Kücheneinrichtung von anderen. Warum eigentlich die Küche und nicht beispielsweise das Wohnzimmer? Vielleicht weil man, gerade unter der Woche, einfach mehr Familienzeit in der Küche verbringt?
Ringelmiez und
Jademond haben es einmal vorgemacht und jetzt möchte ich einmal unsere Küche zeigen.
Unsere Küche erstanden wir vor sieben Jahren, als wir gerade frisch in unsere erste eigene Wohnung zogen. Wir ersteigerten eine Einbauküche einer verstorbenen Dame über ebay. Beim Ausbau der Küche in deren Wohnung, kamen wir in Kontakt mit ihrer Familie und ich denke jetzt noch öfter an die Geschichte der Küche und bin dankbar, dass wir sie weiter benutzen können und dass sie uns auch noch in unser Haus mit begleitet (ha! allein die Kosten einer neuen, echten Einbauküche... neenee). Die Arbeitsplatte haben wir entfernt und stattdessen eine Buchenholzplatte angepasst. Das Gewürzregal hat mein Vater zu Studentenzeiten gebaut und hing bereits in der Küche meiner Eltern. Geschirrspüler und Kühlschrank ersteigerten wir ebenfalls über ebay. Eigentlich wollten wir uns zum Umzug ins Haus einen neuen (programmierbaren) Herd leisten (ich träumte schon von einer duftenden Küche, wenn wir mit rot gefärbten Wangen aus der Kälte reinkommen), sowie endlich einen größeren Kühlschrank. Aber irgendwie hatten wir dafür plötzlich keine Zeit mehr und erst recht kein Geld oder Nerven. Also zogen auch der alte Herd (mit Elektrokochplatten!) und der Kühlschrank mit um. Bis jetzt vermissen wir nichts (außer vielleicht dieser Küchenduft, wenn wir aus der Kälte reinkommen....). Auch Gerätetechnisch sind wir recht minimalistisch ausgestattet. Wir haben eine Filterkaffeemaschine (mit Thermoaskanne), einen Joghurtbereiter,
einen nostalgischen Toaster, sowie einen Handmixer und einen Pürierstab. Ich wünsche mir noch ein Waffeleisen. Ich finde der Herbst und der Winter verlangt nach frisch gebackenen Waffeln. Ansonsten scheuen wir es sehr uns große Geräte anzuschaffen, die man einmal im Monat benutzt. Kuchenteig rühren wir von Hand und Brotteig knete ich mit dem Handmixer und meiner Muskelkraft. In der blauen Schüssel auf der Arbeistplatte blubbert übrigens gerade ein Sauerteig vor sich hin. Aber das macht er sehr, sehr selten. Es ist doch recht aufwendig so ein Sauerteigbrot.
Die Bilder sind irgendwann im Frühling entstanden. Es hat ein bisschen gedauert, bis die Küche mal so sauber und ordentlich war, dass man entsprechende Bilder machen kann... Leider sieht es bei uns nicht immer so aus.
Den Hocker habe ausnahmsweise mal ich gebaut. Normalerweise ist mein Mann unser Baumeister. Der Hocker eignet sich wunderbar für kleine Kinder, die auch mit gucken oder helfen wollen, aber immer drohen runterzufallen. Lerntum bzw. Learning Tower nennt sich sowas. Super praktisch! Wer das mal nachbauen möchte, findet
hier eine Anleitung.
Ansonsten steht in der Küche noch ein kleiner Kindertisch mit Stühlen, an dem die Kinder malen können, sowie ein bisschen Spielzeug. Das eigentliche Kinderzimmer befindet sich nämlich zwei Etagen weiter oben.
Und natürlich der Ofen! Also der Kamin. Die beste Idee, die wir während unseres Hausbaus hatten! Wie genießen den Wärmespender so sehr. Gerade diesen Herbst können wir ihn so richtig ausnutzen. Die wohlige, rötliche Wärme, die er ausstrahlt. Es ist ein Genuss.
Den weißen Küchenschrank hat mein Mann gebaut. Er tauchte im Blog
an dieser Stelle schon einmal auf. Jetzt hat er einen schönen Platz bekommen.
Auch unser Esstisch, sowie die Sitzbank sind selfmade. Aber dieser Teil des Raumes sieht mittlerweile schon wieder ein bisschen anders aus, da meine Nähecke endlich fertig ist. Eine Nähecke in der Küche? Wie schon gesagt. Wir verbringen die meiste Zeit irgendwie in der Küche.
Ich wiederhole nocheinmal: Nähecke! Vor dem Regal befindet sich jetzt noch ein kleiner Tisch. Das bedeutet, dass ich jeder Zeit nähen kann ohne vorher den Esstisch aufzuräumen, die Nähmaschine auszupacken und alle Kabel anzuschließen. Jederzeit! Es ist so wunderbar.
Leider sieht es nicht immer so schön hell und aufgeräumt aus. Ehrlichgesagt überaschen mich die Bilder ein bisschen. Ich habe unsere Küche anders in Erinnerung. Irgendwie ist die Ordnung immer ein Kampf gegen Windmühlen.
So sieht es also in unserer Küche aus. Vielleicht hat es ja jemand anderem Spaß gemacht, bei uns mal reinzulinsen.