Wer kennt sie nicht, die berühmte Lyrikerin Anna Maria Charlotte Bruwolf. Ach nein, das war ja ein Mann. Und eigentlich hieß er Rainer und sein Nachname war auch ganz anders. Aber bei uns zu Hause lebt jetzt eine Anna Maria. An dem langen Wochenende vor dem 1. Mai vergaß ich (ja: ich!, die ich mich immer darüber aufrege, dass mein Mann die Kleidung aus dem Kindergarten nicht mitnimmt.) Le Petits Puppe Charlotte im Kindergarten. Am Abend, als der Verlust im Bett bemerkt wurde, gab es bittere Tränen. Ich habe mir zusammen mit Le Petit ausgemalt, wie Charlotte jetzt zusammen mit den anderen Kindergartenpuppen schlafen geht und haben ihr ein Luftküsschen geschickt. Am nächsten Morgen habe ich mich mit ihm zusammen an die Nähmaschine gesetzt und wir haben aus dem Stegreif eine Puppe zusammengeschustert genäht. Er hat mir geholfen, so stopfte er zum Beispiel den Kopf aus. Die Proportionen sind mir ein bisschen misraten, aber im Grunde sieht sie eigentlich ganz herzig aus. Nach zwei Stunden Arbeit war sie fertig. Nachdem klar war, dass sie nicht ebenfalls Charlotte heißen kann, taufte Le Petit sie auf den klangvollen Namen:
Anna Maria Charlotte Bruwolf.
Er hat ein Faible für Doppel- und Dreifachnamen. Die echt Charlotte heißt nämlich eigentlich Lina Linda Charlotte. Ob das ein Ausgleich ist, dass unsere armen Kinder nur mit einem einzigen Vornamen auskommen müssen? Egal, Anna Maria gehört jetzt zur Familie und wird ebenfalls wie Charlotte sehr geliebt. Als nächstes ist dann ein Brüderchen gewünscht.