Das Leben schreitet hurtig voran. Da nabelt sich der Blog bisweilen ein wenig ab.
Letzten Freitag waren wir auf einem Richtfest. Unserem Richtfest. Ja, wir werden in unsere eigenen vier Wände ziehen. Wenn wir Glück haben, dann sogar schon vor Weihnachten. Vor einem reichlich Vierteljahr dachten wir noch, dass wir unsere Stadt irgendwann einmal verlassen werden und gen Norden ziehen und nun haben wir uns ein Reihenhaus gekauft und werden hier sesshaft. Der Gedanke ist noch ganz neu. Aber es ist unglaublich beruhigend, endlich angekommen zu sein. Ich freue mich auf unser neues zu Hause. Dort werden meine Kinder aufwachsen und ihre Kindheit verbringen. In dem Haus werden wir als Familie wachsen. Wir werden wieder zu zweit in einem Schlafzimmer schlafen können, abends im Schlummerlicht noch ein bisschen lesen oder uns unterhalten. Wir werden eine große Wohnküche haben mit direktem Zugang in unser kleines, kleines Gärtchen. Hier wird wahrscheinlich das Leben toben. Dort werden Sonntagskuchen im Ofen duften, während die Kinder draußen spielen. Ach, ich träume mir das so schön aus.
Wir werden in einem alten Dorfkern leben, geprägt von Dreiseitenhöfen. In diesem Bilde wurde auch unser Hof neu mit drei Reihenhäusern gebaut. Von dort haben wir direkten Zugang zu den Elbwiesen. Ich sehe mich dort in der Morgen- oder Abendsonne joggen oder Holunderblüten pflücken. Die Kinder spielen im Frühling mit kleinen, gebastelten Holzbooten und rodeln im Winter den Deich runter. Mein Mann wird in der Garage basteln. Und am Samstag gehe ich zu dem kleinen Selbstbedienungsstand des Dreiseitenhofs gegenüber und hole frischen Kohlrabi, Rhabarber und Gurken. Abends sitzen wir vor unserem kleinen Ofen und trinken Kakao oder Glühwein. Oh ja, ich freue mich darauf.
Es ist nicht das alte Bauernhaus oder das große Einfamilienhaus, das ich mir manchmal vorgestellt habe. Aber es ist real und greifbar. Es findet jetzt statt.