Freitag, 6. September 2013

Kein schöner Kuchen mehr

Ab Oktober wird Le Petit die Kinderkrippe wechseln. Wir haben sehr, sehr lange über diesen Schritt nachgedacht. Le Petit gefällt es in der anderen Krippe sehr, er versteht sich mit den Kindern und den Erziehern, wir sind auch sehr zufrieden. Nur der Weg von uns zu Hause oder von meiner Arbeit zur Krippe ist sehr weit. Bald kommt der Winter wieder und mit ihm Regen und Schnee. Ich erinnere mich nur allzu gut an den letzten Winter, wie wir mit der vollen Straßenbahn eine halbe Stunde durch die Stadt gefahren sind, nur um dann noch zehn Minuten zur Krippe zu laufen. Ich stelle es mir sehr unangenehm vor, ab Januar mit klitzekleinem Baby so lange zur Krippe hin und zurück zu fahren. Wir haben uns also entschlossen, den Platz, den wir seit April zugesagt bekommen haben, auch wirklich anzunehmen.
Die neue Krippe, nur 15 Minuten von uns entfernt, in einem Park gelegen, wird nach einem sogenannten offenen Konzept geführt. Das heißt, dass die Kinder sich durch alle Gruppenräume frei bewegen dürfen und selber entscheiden, was sie spielen. Ich muss sagen, dass ich sehr skeptisch bin. Ob das Konzept für Krippenkinder so klug gewählt ist?
Gestern habe ich das Aufnahmegespräch geführt. Was ich dabei erfahren habe, ließ mich einmal mehr an unserer Gesellschaft zweifeln. Den Eltern ist es verboten unverpackte Nahrungsmittel mitzugeben. Im Klartext heißt das, wenn mein Kind Geburstag hat, kann ich keinen Kuchen oder Muffins backen. Ich muss auf gekauften, abgepackten Kuchen zurückgreifen. Obst darf nicht geschält werden, das macht dann aber die Küche. Ich bin entsetzt! Wie misstrauisch ist denn unsere Gesellschaft geworden?  Hmm, naja, damit werde ich mich anfreunden müssen.
 
Ansonsten macht die Krippe einen wirklich schönen Eindruck. Sie ist neu, hell, mit vielen schönen Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten. Ich hoffe sehr, sehr, dass es Le Petit dort gefallen wird, er viele Freunde findet und in dem offenen Konzept nicht untergeht!