Jetzt ist sie wirklich da - die Herbstzeit. Niemand kann das mehr bestreiten. Morgens, wenn der Wecker klingelt ist es noch ganz düster. Zum Frühstück und Abendbrot zünden wir eine Kerze an, eigentlich sogar schon seit Mitte September. Erst wollte ich das Ritual erst im Oktober wiederbeleben. Aber was soll das? Warum sollte ich mich an bestimmte Daten halten? Wenn es jetzt bereits düster ist und ich Lust auf Kerzen habe, warum nicht? Im Februar läuft es schon immer so, dass ich mir gerne Blumen kaufen möchte und dann denke, ach vielleicht doch lieber erst ab Frühlingsanfang und letzten Endes kaufe ich nie welche. Ich sollte die Dinge dann machen, wenn ich das Verlangen danach habe.
So langsam färben sich auch die ersten Bäume bunt und es gibt Eicheln und Kastanien zu finden. Am Wochenende habe ich Holunder beim Wandern entdeckt und eine kleine Tüte mitgenommen. Daraus habe ich uns eine schöne, süße und wärmende Suppe gekocht. Le Petit war am Montag Abend sowieso irgendwie angeschlagen. Genau der richtige Zeitpunkt für Holundersupppe.
Dafür habe ich den Holunder erst entstielt, in einem Topf mit Wasser bedeckt, ordentlich Zucker dazu getan und gekocht. Anders als sonst habe ich anschließend nicht die ganzen Beeren durch ein Tuch gewrungen, sondern einfach mal püriert. Gute Entscheidung! Die pürierten Beeren fühlen sich beim Essen knisterig im Mund an. Lustig! Nach dem Pürieren habe ich noch ein paar Pflaumen und Birnen reingeschnippelt und mit Zimt gewürzt. Außerdem kamen noch kleine Klößchen dazu. Dafür nimmt man 250g Mehl, 3 Eier, eine Prise Salz, Vanillezucker und soviel Milch, dass eine klebrige Masse entsteht. Von der Masse sticht man Teelöffelgroße Portionen ab und tut sie in die kochende Suppe. Nach ca. 10 Minuten sind sie gar. Ich habe am Ende noch anderthalb Löffel Gries untergerührt, um die Suppe zu binden.
Ein richtig herbstliches Gericht, das uns hoffentlich Husten und Schnupfen ein wenig abhält.