Freitag, 13. Februar 2015

Ich als Dirigent

Heute morgen bin ich also mit dem Auto gefahren. Keine große Umstellung, denn das mache ich seit kurzem immer Freitags, um den Wocheneinkauf unterwegs mitzunehmen. Dabei hatte ich diesmal Gershwin. Wunderbar! Ich liebe die Rhapsody in Blue und könnte jedes Mal zum Dirigenten werden. 

Erst das Klavier, ganz leise, hohe, sanfte, schnelle, springende Töne. Es kommen immer mehr Töne dazu, die Lage spitzt sich zu, immer weiter und dann - bamm - das ganze Orchester, das die Situation auflöst. Hmm, ich mag das!

Schon früher bei Konzerten habe ich am liebsten dem Dirigenten zugesehen. Schon so lange war ich in keinem klassischen Konzert mehr! Ein Schande. Aber dafür höre ich jetzt Gershwin im Auto.

Le Petit war übrigens sehr mitfühlend, als ich ihm gestern von meinem Fahrraddiebstahl erzählt habe. Er möchte gerne mit seinem Fahrrad und dem Papi auf Arbeit fahren und mein Fahrrad suchen. Heute früh hat er mich gefragt, ob ich immer noch traurig bin. Wenn er jemanden mit meinem Fahrrad sieht, dann klaut er es zurück, meinte er! Ach, mein lieber Junge.

Cut, Szene im Flur beim Anziehen: Ich mach ihm die Jacke zu. "Eeeeehhhhh, naaain!" Er zerrt die Jacke wieder auf. Kurze Sekunden später. "Mami, machst du meine Jacke zu?" (grummel, grummel) Jacke wieder zugemacht, nur ein winziges bisschen nach oben gezogen, da ich glaubte, er will den Reißverschluss selber zu machen. "Ahhh, naain!" Jacke wieder offen. Ging noch ein bisschen so weiter. Ach, mein ... Junge...

An meinem Fahrrad war übrigens auch mein Weihnachtsgeschenk dran. Spike-Reifen gegen Rutschen auf Eis und gutem Fahren auf Schnee. Da hab ich dann wohl gleich einen Wunsch fürs nächste Weihnachtsfest.