Früher waren wir, meine Eltern, meine Schwester und ich, oft unterwegs, nicht selten wandernd. Im Harz, im Erzgebirge, im Thüringer Wald oder am liebsten in der Sächsischen Schweiz. Seit ich meinen Mann kenne, waren wir, er und ich, eher auf dem Wasser unterwegs. Erst segelnd, dann paddelnd auf einem Faltboot, auf Flüssen, Seen und der Ostsee. Mal stundenweise, mal als Tagesausflug oder als Gepäcktour mit Zelt. Dann kam Le Petit und unser Bewegungsradius schränkte sich erst einmal stark ein. Auch verlagerten wir uns inzwischen aufs Fahrrad und den Anhänger. Jetzt aber sind wir irgendwie zurückgekehrt. Zwei wunderschöne Wanderungen liegen hinter uns. Man schnappt sich einfach beide Kinder und einen Rucksack (sowie zwei Tragen) und schon geht's los. Das war nur mit Le Petit so irgendwie nicht möglich. Da erschien es mir immer als riesiger Aufwand. Jetzt haben wir mit beiden Kindern irgendwie relativ schnell alles beisammen, um uns auf den Weg zu machen. Übungssache?
Jedenfalls wurde meine Lust aufs Wandern wieder geweckt. Ich liebe den Herbstwald, der warme Duft von Pilzen, Laub und Nadeln. Hier ein frischer Wind, dort eine warme Brise. Die Anzahl der Kilometer ist mit Kinder lächerlich klein, aber darum geht es ja auch nicht beim Wandern. Nicht wahr? Der Weg ist das Ziel. Auf zu neuen Erlebnissen.
Auf der ersten Wanderung gemeinsam mit meiner Schwester konnten wir viele leckere Pilze sammeln. Trotz vorgerückter Stunde haben wir Abends noch schnell eine unglaublich duftende Pilzpfanne zubereitet, die mir schon beim Anblick das Wasser im Munde zusammen laufen ließ. Allerdings - alles für die Katz beziehungsweise den Biomüll; es hatten sich tatsächlich ein paar Bitterlinge dazu gesellt. Mist! Nächstes Mal wieder nur mit Pilzbuch.