Die Woche alleine mit den Kindern ist nun schon eine Weile her. Es war eine sehr intensive und sehr anstrengende Zeit. Die erste Hälfte der Woche haben wir für Verwandtschaftsbesuche genutzt und jetzt kennen auch meine jeweiligen Großeltern ihre jüngste Urenkelin. Ich habe herausgefunden, dass ich mit beiden Kindern Strecken von anderthalb Stunden mit dem Auto schaffe (und mir dabei die Ohren abfallen). Außerdem bin ich als alleinige Erziehende deutlich ruhiger und geduldiger. Ich finde, ich hätte manchmal einen Orden in Geduld und Verständnis verdient gehabt.
Donnerstag, als wir wieder zu Hause waren, ließ ich Le Petit ebenfalls noch bei mir und wir haben einen Ausflug mit der Straßenbahn in die große Bibliothek gewagt. In unserer Stadt war dieser Tag ein denkbar schlechter für eine solche Unternehmung mit Baby und Kleinkind. Aber Le Petit fand die überall präsente Polizei klasse und wir kamen trotz allem gut durch. Auf dem Rückweg ist er sogar im Buggy eingeschlafen! Zum Glück hatte ich mich für die Option "er im Buggy, das Mädchen im Tuch" entschieden. Als Abends kurz vor Zehn die Kirchglocken läuteten, habe ich meinen Mann sehr vermisst. Die letzten Jahre haben wir diesen Tag, an dem unsere Stadt im zweiten Weltkrieg großflächig bombardiert wurde, immer zusammen verbracht und haben den Glocken Abends gelauscht und ich war froh meine Lieben um mich zu haben. Diesmal war er so weit weg.
Freitag schließlich ging Le Petit wieder in die Krippe. Er hat sich sehr gefreut =) Ich konnte sogar noch die Wohnung saugen und aufräumen und Samstag früh kam mein Mann mit dem Nachtzug schließlich wieder an. Hätte die Woche nicht in einem Milchstau und Stillproblemen, die immer noch andauern, geendet, wäre es gar nicht so schlimm gewesen. Naja.
Apropos schlimm. Am anstrengendsten waren tatsächlich die Abende, wenn die Kleine geweint hat und ich meinem Sohn noch die Gute-Nacht Geschichte vorlesen wollte. Aber selbst das ist im Nachhinein weitaus weniger schlimm, als es in dem Augenblick war.
Nun ist mein Mann wieder zu Hause bzw. wir sind alle zusammen im Urlaub.
Geschafft!