Heimlich, still und leise bin ich im letzten Drittel der Schwangerschaft angekommen. Morgens fühle ich mich fit und munter. Oft denke ich dann, dass ich mich eigentlich gar nicht so schwanger fühle (es sei denn mein kleines Mädchen tritt mir in die Blase während des Fahrradfahrens, sehr unangenehm). Tagsüber spüre ich das kleine Kind oft, wie es zappelt und strampelt oder Schluckauf hat. Wenn ich eine zeitlang konzentriert arbeite, spüre ich meist nichts. Dann frage ich manchmal besorgt nach innen, ob alles okay ist und bekomme meist prompt eine Antwort.
Wenn sich der Abend nähert, werde ich immer müder und kaputter. Insbesondere kurz vor dem Abendbrot, nachdem ich mir mit Le Petit schon den Mund fusslig geredet habe und selber kurz vor dem Verhungern stehe, bin ich nur noch sehr dünnhäutig. Zum Glück bereitet mein Mann dann ganz oft das Abendbrot vor.
Abends, wenn ich zu Bett gehe, dann fühle ich mich so ausgelaugt und unbeweglich, dass ich mich frage, wie ich die restlichen Wochen überhaupt noch überstehen soll. Meist schlafe ich dann ganz schnell ein. Ich habe das Gefühl, dass durch die Kühle im Herbst das Restless-Leg-Syndrom diesmal viel weniger ausgeprägt ist. Bei Le Petit hat mich das fast wahnsinnig gemacht. Ich lag Abends im Bett, war hundemüde und konnte wegen des Bewegungsdrangs meiner Beine einfach nicht einschlafen. Überhaupt ist diese Schwangerschaft doch in einigen Dingen anders. Obwohl Le Petit schon seit über einem Jahr durchschläft, scheine ich das Aufwachen in der Nacht noch gewöhnt zu sein. Dass ich Nachts (zum Glück nur einmal) raus muss, stört mich fast nicht. Überhaupt habe ich einen sehr leichten Schlaf und wache bei jedem Piep meines Sohnes auf. Trotzdem bin ich morgens meist frisch. So kann es jetzt eigentlich noch bleiben.
Im Moment beschäftigt mich die Geburt sehr. Ich versuche mich darauf vorzubereiten. Überlege, was beim letzten Mal eventuell ungünstig war und wie ich das umgehen kann. Schon irgendwie doof, dass man das nicht üben kann! Außerdem frage ich mich regelmäßig, wie das Leben mit Baby und Kleinkind wohl so wird. Unser Fokus ist total auf Le Petit ausgerichtet. Er steht bei uns im Mittelpunkt. Werden wir beiden Kindern gerecht? Machen unsere Nerven dabei mit? Haben wir uns das mit dem zweiten Kind wirklich gut überlegt? Mein Herz sagt immer ja. Manchmal hilft wohl Kopf abschalten...