Meine kleine Tochter, mein Baby, ist nun gar nicht mehr so klein. Ganze 2,5 Jahre ist sie schon bei uns. Sie kann bereits reden wie ein Wasserfall, kennt unglaublich viele Worte und Redewendungen. Motorisch dagegen lässt sie sich Zeit. Während ihr großer Bruder in dem Alter schon Laufrad wie ein Weltmeister gefahren ist, kullert Lieschen unbeabsichtigt von großen Heuhügeln hinunter, fällt von Stühlen und stolpert über imaginäre Steine. Plötzlich aber scheint da ein Knoten geplatzt zu sein. Plötzlich setzt sie sich auf "ihr" Laufrad und fährt ein bisschen. Steigt auf und ab (gut, man müsste es nicht so umständlich machen) und freut sich. Plötzlich ist es so, dass sie zwar stolpert und hinfällt, dann aber nicht weint, sondern auf ihre Art sagt: "Hey! Was soll'n das?!". Diese Redwendung hat sie sich vom Großen abgeguckt und wendet sie so gerne an. Oder auch "Häh? Was'n das hier?!". Naja, an höflicher Ausdrucksweise arbeiten wir dann später.
Gestern Abend hat sie uns dann noch einmal bewiesen wie groß sie ist. Die Kinder liegen im Bett, wir sitzen in der Küche, als wir hören wie die Kinderzimmertür wieder aufgeht und jemand die ganzen zwei Treppen nach unten tapst. Ich wundere mich noch, wie langsam der Große geht, als plötzlich unser kleines Mädchen (das Baby also... ach) um die Ecke kommt und uns mitteilt, dass sie nicht schlafen kann. Jetzt ist es wohl ganz offiziell. Motorisch holt sie auf, bald ist sie nicht mehr mein Baby, bald hab ich zwei große Kinder.
Um es komplett zu machen, übernachtet der Große heute auch noch zum allerersten Mal im Kindergarten zur "Lesenacht". Ich bin so aufgeregt! Und heute morgen teilt er uns dann mit, dass sie nach dem Mittagsschlaf erst vespern, dann draußen ganz lange spielen, dann noch drinnen spielen und dann holen die Eltern sie ab. Als ich ihm sagte, dass sie dort auch noch in der Nacht schlafen, glaubte er es mir nicht und wurde böse. Jetzt mache ich mir also Gedanken UND bin aufgeregt...