Dienstag, 19. April 2016

Unser Wochenende

Unser Wochenende fing mit Arbeitszeit meines Mannes an. Ich habe die Gelegenheit genutzt, um mit den Kindern einen kleinen Ausflug zu starten. Wir haben uns Picknick-Brote gemacht, Gurke und Apfelschnitze eingepackt, ein paar Motivierbärchen eingepackt (aka Gummibärchen) und los ging es. Wir haben ein ganz lichtes, wunderschönes Birkenwäldchen entdeckt. Eher eine große Wiese mit Birken. Großer Abenteuerspielplatz. Mit mysterien Steinspiralen, an denen man herrlichen spielen konnte und großen Stöcken. Es fing dann recht zeitig an zu regnen, so ein ganz feiner Nieselregen, und ich war schon drauf und dran alle wieder einzusammeln und zum Auto zu sprinten. Stattdessen haben wir es uns unter einer Kiefer gemütlich gemacht und dort unser Picknick gegessen. Das kleine Mädchen hat seit Tagen einen Mini-Kratzer an der Hand und möchte immer ein Pflaster haben. Der Große war ganz erpicht darauf, seine Pflaster aus seinem "Abenteuergürtel" zu verwenden. Er hat bestimmt dreimal gefragt, ob jemand ein Pflaster braucht, bis er endlich Lieschen verartzten durfte. Auf dem Rückweg wurden wir dann doch noch nass. Egal - wir hatten unser "Regenabenteuer", wie mein Sohn sagte.


Der Rest des Samstags war unspektakulär und auch der Sonntag völlig verregnet, sodass wir fast nur Zeit im Haus verbrachten. Auch mal schön und gemütlich :-)

Freitag, 15. April 2016

Libellige Weihnachtsshirts

Im Dezember ist mein kleines Mädchen bereits zwei Jahre alt geworden. Traditionell gibt es da natürlich ein Geburtstags-T-Shirt. Letztes Jahr gab es ein Kleid (also wurde zum ersten Geburtstag gleich die Tradition gebrochen). Dieses Jahr ein Shirt-Kleid aus einem herrlichen Libellenstoff, den ich bei Internaht kaufte. Der lila Stoff kommt von einem abgelegten Kleidungsstück von mir. Den Schnitt habe ich nach einem T-Shirt Schnitt aus der Ottobre erstellt. Also einfach lange Ärmel ran, an der Brust geteilt, ein längeres und breiteres Rockunterteil, das dann per Kellerfalte auf die Oberteilweite angepasst wird. Ich mache das oft "frei Schnauze", da ich nicht so viele Schnittmuster habe. Klappt gut ;-) Auf dem Oberteil prangt natürlich die "Zwei" für mein großes Mädchen.


Mein großer Junge bekam auch ein T-Shirt aus dem Libellenstoff. Ich mag das, diesen Partnerlook bei meinen Kindern. Der Schnitt kommt auch aus der Ottobre 03/2013 (Modell 24). Der kommt mit einem schicken V-Ausschnitt daher. Hier hab ich ihn schon mal vernäht. Wie man sieht, habe ich auch hier die Ärmel verlängert. Die Kinder hatten ihre Shirts zu Weihnachten an. Ich gebe zu, es könnte festlicher sein zu Weihnachten, aber diese Idee hatte ich erst kurz vor knapp. Nächstes Mal dann vielleicht :-)

Dieser Schnappschuss entstand im günstigsten Augenblick. Beide Kinder zusammen auf einem Stuhl, rumalbernd und lachend. Nicht einmal fünf Minuten später hat irgendeiner den anderen geärgert, woraufhin dieser dann... ihr wisst wovon ich spreche ;-) Aber diesen kurzen Augenblick konnte ich einfangen. Und wenn ich eine alte Frau bin und mir die Bilder anschaue, werde ich seufzen und denken wie schön die Zeit damals doch war!


Donnerstag, 14. April 2016

Urgestein einer Nähmaschine

Nun habe ich gestern meinen Blog wiederbelebt und schon habe ich heute etwas ganz besonderes. Mein Mann hat einen Gastartikel verfasst! Ich bitte um Stille, Vorhang auf:



Wir werden eine Jeans nähen. Wir werden eine alte, löchrige Hose filetieren und nach der Vorlage eine Neue machen. Das wird großartig, denn das bedeutet, dass ich NIE WIEDER Hosen kaufen muss. Einfach das alte Schnittmuster mit neuem Stoff zusammennähen und fertig ist die neue Hose. Was das an Zeit und Geld sparen wird!

Ich verstehe nichts vom Nähen. Aber eines verstehe ich: Jeans-Stoff ist dick. Man braucht ordentlich Wumms um da durch zu kommen. Meine liebe Frau hat eine Nähmaschine, die tut was sie soll, aber ich halte das Ding für eine Krankheit (eine AEG NM795). Ich kann nicht fernsehen, wenn sie näht. Erstens weil die Maschine den Empfang stört und zweitens weil das Plastikgetriebe einen Lärm emittiert, bei dem man nicht mal mehr die über uns startenden Flugzeuge hört. Und dicken Stoff möchte man ihr auch nicht zumuten.

Dank sozialistischer Überproduktion kommt man hierzulande recht preiswert an betagte Nähmaschinen der Marke Veritas. "Wumms" geht hier vor Features, weshalb wir eine 8014/2 aus den 50ern erstanden haben. Meine Frau hat sie abgeholt. Gespannt laufe ich zum Auto: "Die darfst du jetzt herausheben.", teilt sie mir mit. Es gelingt mir nicht ganz, mir nichts anmerken zu lassen. Das Knarzen in meinem Rücken und in den Federn des Autos, das entlastet wird, deuten an, dass diese Nähmaschine offenbar aus einem einzigen Stück Eisen gegossen ist. Ich verstehe jetzt, warum man relativ unproblematisch die Nähmaschinenwerke zu Kriegszeiten zur Waffenproduktion umfunktionieren konnte. Ich vermute, dieses Teil kann zwei Stahlbleche vernähen, wenn es sein muss.

Als erstes bekommt sie von mir Öl. Und zwar 10W40, das ist ein bisschen zäher als "Nähmaschinenöl". Ich hoffe, das bleibt länger drin und ich habe länger Ruhe. Die Mechanik ist in einem hervorragenden Zustand. Nichts verschlissen, nichts hat Spiel. Und jedes (JEDES!!) Lager hat einen Schmiernippel. Das ist für die Ewigkeit gebaut.
Unser Modell hat einen Rucksackmotor aus ähnlicher Epoche wie der Rest der Maschine. Übermäßiges Bürstenfeuer, bei dem mal neue Kohlebürsten fällig wären, kann ich nicht erkennen.

So, geben wir mal Gas: Erst knurrt der Motor ein bisschen im 50 Hz-Takt, wenn das Drehmoment noch nicht reicht zum losfahren und dann setzt sie sich in Bewegung. Ohne Losstolpern, das man oft hat, wenn die Haftreibung überwunden wird. Butterweich und leise läuft sie los. Man spürt die Masse der Mechanik, die nichts aufhält, wenn sie einmal in Bewegung ist. Ein Fahrgefühl, das Gänsehaut hervorruft. Unmöglich, das mit dem plastikhaften Geratter der AEG zu vergleichen.

Es gibt nur ein Problem: Sie näht nicht. 80 % der Stiche werden ausgelassen. Ausgedehnte mechanische Studien ergeben, dass der Greifer ein Mü zu spät kommt. Im Idealfall ist es so, dass die Greiferspitze die Nadel passiert, nachdem diese sich 2 mm vom Umkehrpunkt angehoben hat. Dann gibt es eine schöne Schlaufe, durch die er greifen kann. Kommt er zu früh, ist die Schlaufe zu klein. Kann man nachlesen hier: http://www.drachenwiki.de/index.php/Einstellanleitung_-_Nadel_-_Greifer
Ich vermute, dass die Verstellung des Greifers bei unserer Maschine daher kommt, dass sich die Antriebskette gelängt hat.

Man muss also nur den Greifer verdrehen. Nur. Nachdem er vermutlich 60 Jahre lang an Ort und Stelle saß. Naja, mein ganzes Zangenarsenal, Rostlöser und dosierte Gewalt haben irgendwann doch zum gewünschten Ergebnis geführt. Und siehe da, sie näht ... nicht. Als zweites Problem konnte ich den Oberfadenspanner ausmachen. Zwei Teller sollen den Faden einklemmen. Diese Teller werden durch eine Feder zusammengedrückt, deren Vorspannung eingestellt werden kann. Ein labberiges Drähtchen sorgt für die Fadenführung. Das kann aber nicht gehen, weil erstens die Federspannung nicht an die Teller weitergegeben wird und das labberige Drähtchen sich ständig verstellt. Ich weiß nicht, wie das original gehen soll. Mit einem Stück Draht und unter Weglassen eines Teils dieses Spanners baue ich es so um, dass es funktioniert.

Und siehe da: Sie näht!



Mittwoch, 13. April 2016

Fast- und Osterpause

Nun habe ich vor gut zwei Monaten von meinem Süßigkeitenfasten gesprochen und dann ist daraus aus Versehen ein Blog-Fasten geworden. Nun ja, jetzt bin ich wieder da.
In der Zwischenzeit war ich zwei Wochen lang Strohwitwe und habe wieder einmal bemerkt, wie groß die Kinder geworden sind. Klar, war es anstrengend. Aber das lag diesmal eher daran, dass ich krank geworden bin. Nichts schlimmes - Gott sei Dank. Die Kinder machen jetzt einfach fein mit und ich habe es sogar ein bisschen genossen.
Ostern haben wir wieder bei meinen Schwiegereltern am Meer verbracht, wo wir uns den Wind um die Nase wehen ließen. Dank Zeitumstellung fand die Ostereiersuche kurz vor 9 Uhr morgens statt, nach alter Zeit wäre es kurz vor 8 gewesen... (und wir haben NACH dem Frühstück gesucht...)
Die Kinder haben zu Ostern lustige Steckenpferdchen bekommen, die ich noch vorstellen möchte (aus alten Socken meines Vaters :-) ). Letztes Jahr bekamen sie diese Hasen, die sie immer noch bekuscheln. Die Schokoeier wurdem vom Lieschen so schnell wie möglich vertilgt, während der Große seine lieber hinter dem Klavier (!) versteckte und schön langsam genoss. So unterschiedlich sind sie, unsere beiden Kinder.
Die 8 Stunden Fahrt zu den Großeltern ist mittlerweile auch kein Problem mehr. Wir hören Hörspiele, gucken Bücher an und malen oder kleben Aufkleber. Nur ein Stillstandstau kurz vor Ende bringt uns dann doch aus dem Konzept.

Hier trage ich meine neue Goldmütze, gestrickt aus golden-gelber Wolle.
In den letzten beiden Wochen packte mich und meinen Mann das Nähfieber! Aber dazu will ich später mehr schreiben.
Jetzt erfreue ich mich ersteinmal an meinem neu-belebten Blog.