Montag, 31. August 2015

Geburtstagswochenende

Wir hingen diese Woche ja alle ganz schön durch. So durch, dass das kleine Lieschen am Freitag zu Hause bleiben musste und Abends dann Fieber kurz vor der 40 Grad Grenze hatte. Sie hing seit dem Mittagsschlaf nur durch und konnte gar nichts mehr machen. Samstag waren es dann zum Glück nur noch knapp unter 39 und da hatte sie sich nach der Rumliegerei sogar auch wieder hingesetzt. Aber wir hatten ja sowieso keine großen Pläne für Samstag. Wir wollten ja entspannen. Und weil das so langweilig war, hat sich der Mann dann spontan auf den ersten Paddelausflug mit dem Großen gewagt. Sie haben das Faltboot zusammengebastelt und sind zum Fluß gelaufen.
 
Le Petit war Feuer und Flamme und hat sich riesig gefreut. Ansonsten ist er im Moment eher - ähm - sagen wir "herausfordernd" (in der Wissenschaft beispielsweise hat man nie Probleme, immer nur Herausforderungen...). Und ich hatte dadurch, nachdem ich einen Kuchen und 24 Muffins gebacken hatte, eine wunderschöne lange Mittagspause nur für mich (und die Muffins...).
Mittags gabs das erste Kürbiscurry von zwei unserer insgesamt 6 Hokkaidokürbissen aus dem eigenen Garten! So ein eigener Garten ist schon echt genial. Als Erntehelfe ist Le Petit auch total prima. Er hat sie abgeschnitten, aus Eigeninitiative heraus abgewaschen und in die Küche gebracht. Großer Junge!

Ja, wirklich ein großer Junge, der am Sonntag dann seinen vierten Geburtstag feierte. Am Vorabend dämmerte es ihm, dass er am nächsten Tag dann wirklich Geburtstag hat und er wurde ganz freudig und sagte "ich freu mich so!". Trotzdem schlief er gut ein und wurde am nächsten Tag erst kurz vor 8 wach. Er hat sich über seine Geschenke gefreut (nur den Ball fand er eher langweilig, mit dem der Nachbarn hatte er dafür ewig gespielt). Beide Kinder haben dann ersteinmal die Bücher bestaunt.

Im Bad hat er dann vorgeschlagen, dass ich ihm die Haare schneide *schluck* Seine süße blonden, struppigen, lockigen, weichen Haare? Ich hab mich mehrmals vergewissert, denn danach sind sie ja ab. Aber er war sich seiner Sache sicher und jetzt sieht er gleich nocheinmal größer aus. Hoffentlich wird dann auch mal vernünftiger.

Den Vormittag verbrachten wir am Sandkasten, bis es uns zu warm wurde. Zum Mittag gab es wie gewünscht Eierpfannkuchenplinsenpallatschinken. Und Nachmittags kamen endlich, endlich die Gäste. Es gab ein Wickingerschiff als Kuchen, ein paar Wickingerspiele mit Wickingerhelm und einen Schatz. 

Anschließend wurden alle Kinder im PoolPlanschbecken abgekühlt. Bei einem Spiel mussten die angehenden Wickingermänner und -frauen ihre Geschicklichkeit beweisen. Auf dem Blog "Zuckersüße Äpfel" gab es diese Woche erst eine Anleitung für Fangbecher. Vielen Dank dafür! Jedes Kind durfte sich noch eine Perle aussuchen und sie waren tatsächlich recht geschickt.

Irgendwann war es 18 Uhr, die Kinder wurden wieder abgeholt. Ein Mädchen meinte beim Schuhe anziehen. "Das war aber schön!" Ach, das erfüllt und freut mich (auch wenns nicht das eigene Kind war, naja). Meine Schwester aß noch mit uns zu Abendbrot und die Kinder wurden müde ins Bett gebracht. Ich schmolz noch Schokolade für den Kuchen zum Geburtstagsessen im Kindergarten (und wartete anschließend, bis sie wieder halbwegs fest genug war, um sie zu verstreichen, ohne dass sie gleich wegfließt) und verfolgte wie ungeschickt Wallander sich benimmt.
Alles in allem ein schönes, volles, aber auch entspannendes Wochenende. So und jetzt ist ersteinmal genug mit der Feierei!

Wir haben übrigens Familien- und Kindergeburtstag zusammengelegt. Das war prima! Tolle Unterstützung von meiner Schwester! Vielen lieben Dank!

Donnerstag, 27. August 2015

Worn out

Dienstag hab ich mich gefühlt wie Freitag, mir ist ständig schwindlig und gestern Nacht lag ich Stunden wach, weil mir schlecht war. Mein Mann stellte Mittwoch Abend entsetzt fest, dass es immer noch nicht Donnerstag ist. Le Petits Husten und Weinerlichkeit wird von Tag zu Tag schlimmer und Lieschen fängt ebenfalls an zu husten.
Irgendwie sind wir müde und kaputt. Die Taufe hat uns mehr Kraft gefordert, als ich das dachte. Zeit, dass wir ein bisschen runterschalten, am Samstag so wenig planen wie nötig und irgendwie versuchen zu entspannen. Denn Sonntag müssen wir dann wieder auf dem Dampfer sein. Le Petit wird vier Jahre alt! Wir feiern Familien- und Kindergeburtstag. Aber ich freu mich drauf.

Le Petit hat sich heute sein Geburtstagsessen ausgesucht "Und wann essen wir endlich mal wieder Pfannkuchen?!" (Hilfe, er hat Pfannkuchen gesagt! Bei uns heißt das doch Eierkuchen! Meint er jetzt Berliner oder Plinsen???)

Dienstag, 25. August 2015

34/2015 One portrait a week

"A portrait of my children, once a week, every week, in 2015." 



J: You enjoyed the day of your baptism very much but were quite exhausted at the end of the day.

L: You like the flowers in your hair.

Linking with Practising Simplicity.

Montag, 24. August 2015

Taufe

 
Wir haben ein großes Fest gefeiert am Wochenende. Unsere Kinder wurden getauft. "So spät?" haben einige gefragt. Wir sagen, es war genau richtig so. Der Große hat sich sehr darauf gefreut, war in der Kirche sehr feierlich, hat die Lieder mitgesungen, auch wenn er den Text  nicht wusste und war bei der eigentlichen Taufe sehr ernst und glücklich. Der Gottesdienst war sehr schön und die Predigt tat gut. Die Paten und die Großeltern waren da und wir feierten in unserem kleinen, grünen Garten an einer langen Tafel. Mit weißen Tischtüchern und leckerem Essen. Dieses Tauffest wird uns lange in Erinnerung bleiben.
Le Petit, guck mal hübsch!
Für Le Petit habe ich zur Taufe eine Puppe genäht. Das Puppen-Sew-Along kam mir gerade recht. Obwohl der Zeitplan recht sportlich war, wurde sie genau fertig. Le Petit war in ihren Werdegang voll eingebunden. So wurde aus dem Puppenjungen, den ich plante, ein Mädchen, mit gelben und blonden Haaren, lila Zopfbändern, einer lila Unterhose und einem blauen Kleidchen. Er hat auch schon vorher überlegt, wie sie heißen könnte. Als er sein Geschenk auspackte, schloss er seine Emma Greta überglücklich in die Arme und murmelte "Meine Puppe!". Ach, Kinderfreude ist so schön!
 Für das kleine Mädchen hatte ich auch etwas besonderes im Sinn. Vor einer Weile schon stolperte ich über diese niedlichen Holzmännchen bei Isipopisi. Das wollte ich unbedingt nachmachen. Einen Ast fanden die Kinder an der Elbe als Treibgut. Die Löcher bohrte mein Mann. Vielen Dank! Und die Farbe fand sich noch aus unzähligen Projekten. Dass es genau Regenbogenfarben sind, fiel mir erst im Nachhinein auf. Verstaut werden sie in einem kleinen Säckchen, das ich am Abend vorher gegen 21 Uhr nähte :-)
Lieschen freute sich ebenso sehr über ihre Männchen. Sie bespielt sie mit Sprache und steckt und zählt "hei, hei, hei, hei...". Es ist sehr niedlich anzusehen. Danke, Isa, für die Inspiration!

Abends saß ich mit den geschafften Kindern glücklich und angefüllt mit Freude und Familienzeit im Kinderzimmer, blätterte in der Kinderbibel mit den tollen Bildern und legte sie schlafen. Ich bin so froh sie bei uns zu haben! Danke!
Insbesondere, wenn beim Gottesdienst einem kleinen Mädchen gedacht wurde, das still geboren wurde.

Samstag, 22. August 2015

33/2015 One portrait a week

"A portrait of my children, once a week, every week, in 2015." 

J: You had to be vaccinated and were extremely brave. This is worth an icecream.

L: You are fascinated by the doll I am making for your brother.




Freitag, 21. August 2015

Es herbstelt

Heute morgen hat es das erste Mal geherbstelt. Das Termometer zeigte gerade einmal 12 Grad, die Luft war frisch und klar. Ich habe mir das erste Mal ein Tuch aufgesetzt, um mich vor dem kalten Fahrtwind zu schützen (wie hab ich das zu Schulzeiten nur ohne Tuch bei Minusgraden gemacht? Ich kapiers nicht.) Das tolle am Herbst ist ja, dass es morgens so schön frisch ist und es am Tag aber trotzdem noch warm wird.

Am Sonntag ist die Taufe der Kinder. Ich freu mich schon. Und ich bin überhaupt nicht aufgeregt. Dass ich Abends nicht einschlafen kann, mich tausendmal rumwälze und wieder aufstehe, in der Nacht aufwache und tagsüber mein Herz wie wild klopft, das liegt bestimmt an was ganz anderem. Denn ich bin ja gar nicht aufgeregt. Ich muss nur noch dies und das erledigen, dabei nichts vergessen, die Geschenke noch fertigstellen, saugen, wischen, Bad putzen, Fenster sauber machen, Essen vorbereiten, bangen ob die Gläser und Teller und Stühle reichen. Ja, aber aufgeregt bin ich nicht. Aber ich freue mich!
Die Kinder bekommen ein tolles Geschenk. Für Le Petit habe ich eine Puppe genäht. Ich dachte, es wird ein wilder Junge und nun ist es ein liebes Mädchen. Seltsam, aber die Puppen und Le Petit haben ihren eigenen Kopf. Vielleicht ist es ja ein Gegen- und Ausgleichspol zu Le Petit. Wozu brauche ich zwei wilde Jungs? Das kleine Mädchen bekommt was, womit sie ihre Leidschaft zu stecken ausleben kann. Ich muss beides noch ein bisschen vollenden. Ahem....

Hier ist ein sehr interessanter Bericht über einen Berliner, der Flüchtlinge bei sich schlafen lässt. Diese Einzelschicksale treiben mir die Tränen in die Augen. Was antwortet man auf so eine Frage:
„Wieso darf Ahmad bleiben und ich nicht?“, hat er mich einmal gefragt. „Weil ihm genommen wurde, was ich nie hatte?“ 
Der Flüchtling aus Syrien erinnert mich an einen jungen Mann, den ich bei meinem ersten Besuch in  der Zeltstadt traf. Er war auch aufgeweckt, hilfsbereit, konntet gut Englisch. Beim zweiten Besuch habe ich ihn leider nicht wieder getroffen. Ich hoffe, dass er es schafft. Aber was ist mit den ganzen Youssoufs des Berichts? Echt jetzt, das ist doch alles Mist! Kann die Welt nicht anders sein?


Ach ja, und heute morgen haben wir dann bemerkt, dass er gar nicht seine Schwester zum Geburtstag eingeladen hat, sondern ein Mädchen aus dem Kindergarten, das genauso heißt. Ich hab ihm die Einladung gegeben und gemeint, er könne sie ihr ja gleich geben. Sie ist ja hier. Er war verwirrt und fragte, warum die anderen nicht da sind. Irgendwann dämmerte es mir dann. Zum Glück! Wenn wir sie jetzt nun nicht eingeladen hätten und dann an seinem Geburtstag gesagt hätten "Aber hier ist doch L., deine Schwester.", na da hätte er blöd geguckt (und geschrien und geweint...). Uffa..

Donnerstag, 20. August 2015

Kindermund mit fast vier

Wir lesen zusammen ein Buch, als sich Le Petit plötzlich seinen Teddybär unter das T-Shirt steckt.
"Ich habe ein Baby im Bauch. Das kommt bald auf die Welt. Aus einem Ei kommt es. Von den Eiern, die ich immer esse."
--------------------------------------------------------------------------------
Ich sage ihm, dass ich seine Haare schön finde. Da meint er plötzlich:
"Bald werde ich dann ein Mädchen, ein Babymädchen. Weil ich jetzt schon lange große Bruder war."
Ob sie dann wohl tauschen, mein kleines Mädchen und Le Petit?
--------------------------------------------------------------------------------
"Und wenn Lud-ise dann größer ist, drei oder so, dann bekommen wir noch ein Kind."
sprachlos "Aha, warum denn?"
"Na, weil wir doch dann kein Baby mehr haben."
-stimmt
-------------------------------------------------------------------------------
Unsere Katze hat Le Petits Puzzlebilder zerstört.
"Dann muss ich die Mietze jetzt mal rufen und ganz laut anschreien."
*seufz* So komme ich also immer rüber, wenn ich schimpfe *doppelseufz*
 -------------------------------------------------------------------------------
"J., du darfst dir vier Kinder zu deinem Geburtstag einladen. Wen möchtest du gerne dabei haben?"
"Den Tarli und dann den Dustav, denn das ist der Freund von Tarli. Das sind zwei. Eins, zwei. Dann noch Luise und den Anton."
Sein K und G sind weiterhin T und D. Und er lädt seine Schwester ein! Das ist doch lieb.

Mittwoch, 19. August 2015

19/2015 One portrait a week

I found even more old pictures, often I just don't manage it to post them up to date.

"A portrait of my children, once a week, every week, in 2015."

 J: Going hiking, you went up the hills like crazy, the rest was boring for you.

L: You were too young for walking but enjoyed the picknick.

Sonntag, 16. August 2015

PuppenMITmacherei 2015 | Das zweite Treffen

Jetzt komme ich nun endlich dazu am zweiten Treffen teilzunehmen. Ich war Abends zu sehr damit beschäftigt, die Puppe auch wirklich zu nähen. Denn in einer Woche - zur Taufe der Kinder - wird sie auch schon gebraucht. Und sie ist tatsächlich auch schon fertig. Naja, die Haare fehlen noch, ebenso die Kleidung. Außerdem möchte ich ihr mit roten Bäckchen noch Leben einhauchen. Aber im Moment ist alles an ihr dran.

Im zweiten Treffen soll es nun also um die Vorbereitung gehen. Ich habe mein Material über Wollknoll besorgt. Für meine Puppe kaufte ich dort:
Außerdem habe ich dabei auch Filznadeln gekauft, die ich für die Nase verwendet habe.



Den Rest nehme ich aus meinem Fundus, wie beispielsweise
  • Nähgarn (in orange, sieht man kaum),
  • Stickgarn für Augen  und Mund (endlich kommt mein wunderschönes Stickgarn mal zum Einsatz, übrigens gaaaanz altes vom Flohmarkt noch "damals" in Glauchau hergestellt, also gar nicht so weit weg),
  • Heilwolle zum Stopfen (gibt es in der Apotheke für ca. 5 Euro),
  • Wolle für die Haare, hier werde ich ganz normale Wolle nehmen, keine Puppenhaarwolle,
  • Stoff und Wolle für die Kleidung

Mit einer Anleitung habe ich mich ein bisschen schwer getan. Letztens Endes habe ich fast vollständig dieses Tutorial verfolgt. Im Prinzip ist es ja eigentlich auch nicht so schwer. Das Schnittmuster habe ich mir selber erstellt, habe mich bei den Proportionen aber auch an der Anleitung orientiert. Über die Beine habe ich lange nachgedacht. Aber dazu mehr beim nächsten Mal.

Insgesamt freue ich mich riesig, endlich eine große Puppe (ca. 40 cm) in Angriff genommen zu haben und dabei den Projekten der anderen folgen zu können.
Und hier bei den Naturkindern können die anderen Projekte bestaunt werden.

Freitag, 14. August 2015

15/2015 One portrait a week

I recently discovered two old pictures.
"A portrait of my children, once a week, every week, in 2015." 

 J: A very seldom situation; napping during day time.

L: You were able to climb a ladder before you could walk.

32/2015 One portrait a week


It has been some time since my last 52-posting. But here it is:

"A portrait of my children, once a week, every week, in 2015." 

J: Reaching for the stars while swinging. 

L: Eating cake with whipped cream (obviously) coming right from napping time at the grandparents.

Flickelefanten

Letztens hatte eine von Le Petits Lieblingssommerhosen (oder ist es meine Lieblingssommerhose für ihn?) Löcher an beiden Knien. Ganz plötzlich wie mir schien. Er sagte mir, dass ich das nähen müsse und brachte sogar einen Vorschlag wie. Seine Omi hat mal einen kleinen Aufnäher auf ein Loch genäht. Nach einer Weile fielen mir wieder die kleinen Elefanten von Kinderjubel ein. Höchst ungewöhnlich flickte ich noch am selben Abend der Entdeckung der Löcher. Und am nächsten Tag konnten die kleinen Elefanten mit auf den Ausflug der Kindergartenkinder in die Bibliothek gehen.


Gerade weilt unser Großer bei den Großeltern übers Wochenende. Heute morgen habe ich das kleine Mädchen also alleine in die Krippe gebracht. Und siehe da: sie lief nicht wie sonst zügig die Treppe hoch, sondern blieb stehen, ließ sich ablenken und wollte schließlich gar nicht mehr. Verhält sie sich ohne den Großen also ganz anders. Sicher wäre auch der Große als zweites Kind ganz anders.

Und gestern Abend habe ich wieder nicht die Bilder der Puppenmitmacherei hochgeladen, sondern stattdessen an ihr gebastelt. Ist auch nur noch eine Woche, bis sie fertig sein muss. Aber das schaffe ich.

Donnerstag, 13. August 2015

Kinderarzt und Eis

Eigentlich will ich seit Tagen endlich den Artikel zur Puppenmitmacherei schreiben. Uneigentlich habe ich abends keine Lust mehr darauf. Mist.
Am Dienstag war ich mit Le Petit zur U8. Alles prima, aber das hatte ich auch erwartet. Er ist ein aufgeschlossener, gut entwickelter Junge. Seine Größe ist ein bisschen unterhalb des Mittelwertes und sein Gewicht ein bisschen oberhalb =)
Seit kurzem malt er auch gegenständlich. Total toll auf seinen Bildern etwas zu erkennen. Eine Sonne mit Augenbrauen, eine Mami mit Füßen und Schuhen dran, eine Blume und ganz viel "Schrift". Für die U8 sollte er ein Haus und einen Baum malen. Er setzte sich am Abend vorher auch mit Eifer daran, war aber mit seinem Ergebnis sehr unzufrieden. Seine Händigkeit hat sich noch nicht festgelegt. Er hat früher öfter Dinge in die linke Hand genommen. Von der Generation meiner Eltern wurden wir immer angehalten, es ihm in die rechte Hand zu geben. Ganz falsch! Sollte man nicht machen. Heute nimmt er manchmal die rechte, manchmal die linke Hand. In ein, zwei Jahren sollte er sich entschieden haben.
Außerdem wurde er auch geimpft, MMR. Ich hatte ihn schon gebrieft: es piekst und tut weh und hört dann wieder auf. Keinen Mucks hat er von sich gegeben. Ein bisschen gezuckt hat er, aber sich nicht beschwert. Wow! Geholfen hat ihm dabei auch ein Kinderbuch aus der Bibliothek, an das er sich erinnerte. Darin wird ein Kinderarztbesuch beschrieben. Hätte ich nicht gedacht. Eigentlch finde ich solche Bücher immer ein bisschen unsinnig. (Ich hoffe, dass die Entscheidung zum Impfen keine schlechte war. Die Symptome treten nach 10 bis 14 Tagen auf, genau in dem Zeitraum, in dem die Kinder getauft werden. Aber bisher hatte Le Petit keine Probleme mit Impfungen.)

Im Anschluss gab es ein Eis für uns beide, denn Lieschen wurde vom Papa abgeholt und ich hatte sie nicht mit dabei (zum Glück). Das war dann auch der letzte Besuch bei diesem Kinderarzt, denn nun haben wir glücklicherweise einen näheren gefunden und müssen nicht mehr 45 Minuten quer durch die Stadt fahren.

Montag, 10. August 2015

Zeltstadt

Vor zwei Wochen habe ich mir einen potentiellen Kindergarten für nächstes Jahr angesehen. Ich habe mir gleich den ganzen Tag frei genommen und wollte eigentlich zu Hause ordentlich sauber machen (mal so in Ruhe!).
Stattdessen habe ich Kinderschuhe zusammengesucht, Zahnbürsten, -pasta und Windeln gekauft und bin in die #ZeltstaDD gefahren. Unsere Stadt macht sich ja gerade allseits "beliebt". Immer wieder schüttel ich fassungslos den Kopf darüber was es wieder neues zu berichten gibt. Da werden Hotels, in denen Flüchtlinge untergebracht sind, mit Steinen und Buttersäure beworfen, da werden Helfer vom DRK beim Aufbau der Zeltstadt fast angefahren und von überall gibt es laute und leise Proteste. Sie nennen sich gerne mal "besorgte Bürger". Ich sag das eigentlich nie, aber jetzt mal: Es ist so zum Kotzen!!
Da gibt es ganze Familien, die die weite gefährliche Reise auf sich genommen haben, um aus den Misständen ihres Landes zu fliehen. Schon der Entschluss, das zu wagen, hat sie viel Überwindung gekostet. Wer verlässt schon gerne seine Heimat? Endlich kommen sie in einem "sicheren" Land an, wollen aufatmen und werden von unserer "herrlichen" Willkommenskultur" begrüßt. Steine fliegen. Vielen Dank!

Ich bin fassungslos, dass es hier bei uns so viel Hass auf Ausländer gibt, der sich manifestiert. Wie dankbar bin ich, dass es doch auch andere Stadtbewohner gibt, die Taschen voller Spenden packen oder vor Ort mit anpacken. Ich habe auch das dringende Bedürfnis zu helfen.Aber selbst diese Hilfe ist nur ein Tropfen auf einem heißen Stein. Zwei Tage habe ich stundenweise geholfen Kleidung zu sortieren und an Flüchtlinge zu verteilen. Ich habe mir extra Urlaub genommen, um diesen Menschen ein klitzeklein wenig zu helfen. Ich weiß nicht, wieviel von meiner Hilfe ankam. Man kann eigentlich sagen, dass in der #Zeltstadd Chaos herrschte. Die Menschen stehen zu lange für ihre Mahlzeiten an. In den Zelten werden 30 Menschen auf engsten Raum untergebracht. Es gab Dixieklos, die schon von außen stanken. Nirgends habe ich fließend Wasser oder die Möglichkeit sich zu waschen gesehen. Die Verteilung der Kleidung, Schuhe und Spielzeug war völlig unorganisiert und wurde von freiwilligen Helfern, die jeweils nur ein paar Stunden da waren getragen. Die Spenden waren da, aber sie kamen einfach nicht bei den Flüchtlingen an. Es fehlte an einer Strategie.
So sieht es aus in Deutschland. Applaus für unsere Ordnungsliebe und unser Organisationstalent. Ich bin wirklich erschüttert und entäuscht und schäme mich für meine Heimat.