Mittwoch, 1. April 2015

Adrenalinkick

Was für ein Sturm! Die letzten Tage hat er mir den ein oder anderen Adrenalinkick verpasst. Nicht nur dass er permanent an Haus und Hof Fenstern rüttelt, die Bäume biegt und Äste abreißt. Gestern wurde ich vom Wind auf die Straßenbahnschienen abgetrieben. Um ein Haar wäre ich vom Rad geschubst worden. Glücklich war ich, dass keine Bahn kam. Aufregend war es auch für die Kinder. Sie durften (zum Glück!) nicht draußen spielen, "damit uns keine Äste auf den Kopf fallen, Mami!". Auf dem Nachhauseweg haben wir einen LKW mit beinahe umgekipptem Hänger gesehen. Nur der Bordstein hielt ihn noch in der Schräge. Der sehr nervöse Fahrer sowie ein Helfer haben sich an den Hänger gehängt und ihn wieder auf die Räder gebracht. Auf dem Rückweg kam ich in zwei(!) Hagelsturmschauer; dazwischen schien die Sonne.
Ich bin mehrmals völlig durchnässt worden. Dabei merke ich, dass ich wenig Lernpotential habe, ziehe ich meine Softshelljacke, die gestern schon durchweichte, heute wieder an, statt die Regenjacke rauszuholen. Und während ich aus meinen nassen Schuhen schlüpfe, frage ich mich ein bisschen, ob wir es mit unserem Umweltbewusstsein und damit ständigem Fahrrad statt Auto fahren ein bisschen zu weit treiben. Aber eigentlich macht es mir auch einfach Spaß. Sobald ich auf dem Fahrrad sitze, kann ich ersteinmal durchatmen, fühle ich mich frei, sind die Kinder ersteinmal im Anhänger und es herrscht Ruhe. Wir probieren gerne aus, wieviel man mit dem Rad noch wegschleppen kann. Mein Mann transportierte letztens einen drei Meter langen Balken vom Baumarkt nach Hause. Wie er das gemacht hat, frage ich mich allerdings auch. Nur für den wöchentlichen Einkauf bin ich mittlerweile aufs Auto umgestiegen.
Aber sobald der Wind endlich etwas nachlässt, mache ich drei Kreuze. Denn die Angst weggepustet zu werden (auf die Straße, an den Zaun, in den Graben) fährt immer mit (haha).