Mittwoch, 29. Oktober 2014

Völlig verrückt/ Kindermund mit drei

Le Petit hat uns am Wochenende völlig geplättet. In einer Kinderzeitschrift aus der Apotheke standen einige englische Fakten, die Le Petit gerne vorgelesen haben wollte. Ich hätte es ja, wie Mamis halt so sind, übersetzt, damit er es versteht. Mein Mann hat es also auf Englisch vorgelesen und danach gefragt: "Und, hast du es verstanden?"
Le Petit euphorisch: "Jaah - yes!"
What?!
Von uns hat der Dreijährige kein "yes" gelernt. Wir vermuten, dass er es von einem Mädchen aus dem Kindergarten hat, deren Vater englisch spricht. Aber sein yes hat uns ersteinmal umgehauen.

Dienstag, 28. Oktober 2014

Zeitumstellung - in die falsche Richtung

Unsere Kinder haben eine sehr gute innere Uhr. So vergisst das kleine Mädchen Nachts nie eine Stillmahlzeit (vorsichtshalber fragt sie manchmal auch lieber zweimal nach - doppelt hält besser). In der Nacht der Zeitumstellung, sind beide ungefähr zu gleichen Zeit wach geworden. Le Petit kam zu uns ins Bett gekrochen und auch das Lieschen ist nach dem Stillen nicht wieder eingeschlafen. Ich lag also auch wach daneben und flüsterte mit Le Petit. Draußen war es stockfinster. Aber das ist es sonst 6 Uhr morgens auch. Da ich selber ungewöhnlich munter war, dachte ich auch es sei morgens. Als ich irgendwann doch einmal auf die Uhr blickte, da guckte mich finster eine vier an, nach der alten Zeitrechnung! (Sie sind quasi genau zur Zeitumstellung aufgewacht. Vielleicht wollten sie mal gucken, was da passiert. Vielleicht kommen da auch Langoliers und fressen die alte Zeit auf? Es ist irgendwie einfach gar nichts passiert. Einmal fuhr ein Auto vorbei, sonst nichts.) Instruktion an Le Petit, es wird noch geschlafen, Lieschen wurde wieder in ihr Bett verfrachtet und schlief dann auch bald wieder ein. Und so sind wir dann - oh Wunder - alle erst halb acht (alte Zeitrechnung) wieder aufgewacht.
Die wirkliche Zeitumstellung vollziehen wir traditionsgemäß immer erst Montag morgen. Eine Stunde mehr zum Schlafen, Trödeln und Frühstücken. Nützt aber irgendwie nichts. Die Kinder waren Abends zur gewohnten Zeit müde, eigentlich sogar noch eher. Hmm, mal sehen, was das wird. Zur Not leben wir den ganzen Winter in der anderen Zeit und machen Winterschlaf.

Montag, 27. Oktober 2014

Grandioses unverhofftes Glück

Da schrieb ich noch gestern, wie anstrengend die letzte Woche war und wie ungeduldig ich mit den Kindern bin und heute? Heute durfte ich einen wunderschönen Tag mit meinen beiden Kleinen verbringen. Le Petit und ich wurden heute morgen im Kindergarten mit der Aussage begrüßt, dass ein ansteckender Magen-Darm-Virus bereits das halbe Haus flachgelegt hat. Nach einigem Hadern und Zaudern (ein Tag alleine mit den beiden kleinen Venstern Kindelein?) beschloss ich ihn doch lieber wieder mit zu nehmen. Ich wäre untröstlich, würde sich erst Le Petit anstecken und dann auch meine Eltern, zu denen er morgen fährt. Trotz dieser Bedenken also und den Gedanken an letzter Woche gab es heute den ganzen Tag nur Vorzeige-Bilderbuch-Kinder. Le Petit hatte verstanden, dass es etwas Besonderes war, dass er wieder mit nach Hause kam. Er war auch ein bisschen traurig, dass er heute nicht mit "seinen Blaumeisen" (die Gruppe) spielen konnte. Ab und an hat er nach ihnen gefragt. Aber wir hatten so viel Spaß zusammen. Zusammen auf dem Spielplatz, wo Le Petit und das Lieschen zusammen gerutscht sind. Sie hat gequiekt vor Freude. Ich habe einen Vanilleeiskuchen gebacken bekommen, mit Kerzen "weil ich Deburtstat habe". Zum Mittag gab es Grießbrei mit Pflaumen (auf meinen Wunsch hin *hüstel*). Zu Hause wurde friedlich zusammen gespielt. Eine ganze Stunde lang saßen wir mit den Bauklötzchen auf dem Boden und haben gebaut und eingeworfen. Und am späten Nachmittag kam dann auch noch der Papi mit auf den Spielplatz und hat uns quasi abgeholt.
Nach dem Abendbrot sind sie beide noch nach alter Zeitrechnung ohnen einen Mucks ins Bett gefallen.
 Idylle! Bullerbü! Bilderbuch! So will ich es in meinen Gedanken verwahren.

Sonntag, 26. Oktober 2014

Durchhänger

In den letzten anderthalb Wochen hatte ich einen Durchhänger. Einerseits war ich krank. Zuerst war nur meine Stimme weg. Unschön, aber erträglich. Schließlich landete ich doch noch im Bett. Meinem lieben Mann hab ich es zu verdanken, dass ich fast den ganzen Samstag im Bett liegen bleiben konnte. Die Kinder hatten es gut  mit ihm. Aber nicht nur körperlich hatte ich einen Durchhänger. Meinen Nerven waren nur noch hauchdünn. Manchmal reichte eine Kleinigkeit, die mich vollends aus dem Gleichgewicht brachte. Dann wurde ich laut, haute auf den Tisch, wurde ungeduldig, bis irgendwie die Tränen anfingen zu laufen. Mein kleines Mädchen ist gerade sehr anhänglich. Eines meiner Beine ist ständig besetzt von einem quakenden, weinerlichen, kleinen Baby. Ich habe keinen Freiraum, kann mich nicht so bewegen wie ich will. Es zehrt an meinen Nerven. Le Petit ist wie ein dreijähriger Junge ist. Manchmal laut, manchmal nähebedürftig, meist nichts hörend, wenig kooperativ. Zusammen mit dem Lieschen wurde es mir diese Woche einfach ständig zu viel.
Abends, wenn meine Kinder dann im Bett waren, saß ich geknickt auf der Couch. Enttäuscht von mir selbst, dass ich ihnen gegenüber nicht die notwendige Geduld aufbringen kann. Wieso kann ich das als Mutter nicht? Bin ich gut genug? Viele, viele Selbstzweifel und Nerven dünn wie Pergament.
Ich habe das Gefühl, dass ich langsam auf dem Weg der Besserung bin. Gesundheitlich sowieso, aber auch im Umgang mit meinen Kindern. Diese Woche wird sowieso etwas besonderes, da Le Petit drei Tage Urlaub bei der Oma machen darf.

Mittwoch, 15. Oktober 2014

Coole Socke

Also manchmal ist Le Petit eine wirklich coole Socke. Zum Beispiel beim Fahrrad fahren macht er sich echt. Am Wochenende ist er doch in der Tat 16 km gefahren. Vor noch nicht mal 2 Monaten hat er das Fahrrad geschenkt bekommen. Davor konnte er nicht fahren. Ich war ja der Meinung, er soll erst mal mit dem Laufrad zuverlässig fahren. Damit bleibt er nämlich dauernd stehen, hört nicht auf uns, fährt in die andere Richtung. Ähm ja. Aber das Fahrrad fahren nimmt er wirklich ernst. Er übt verbissen, freut sich riesig über jeden Erfolg. Er hört auch auf uns und fährt aufmerksamer. Hätte ich  nicht gedacht.

Mittlerweile kann er alleine absteigen. Alleine losfahren klappt noch nicht. Letztens hielt ich ihn am Schlawittchen beim Fahren auf einem schmalen Fußweg, da fuhr er auf einmal im Stehen.
"Sag mal, Le Petit, was machst du denn? Fährst du im Stehen?!"
"Ja, wie der Papi das immer macht."
Jetzt fährt er auch alleine so. Mein kleiner Junge.

Am Wochenende nun die 16 Kilometer. Und dabei die ganze Zeit gequatscht. Ohne Punkt und Komma, ohne Unterbrechung, über dies und das. Und wenn er es dem Papi erzählt hat, dann gerne noch mal im exakt gleichen Wortlaut mir zuschreien, bis auch wirklich jeder alles gehört und angemessen reagiert hat. Zuweilen ein bisschen anstrengend sind sie, die Dreijährigen.
Irgendwann zwischendrin hat er sich an einen Bordstein gefädelt und hielt mit einem Fuß darauf an. "So wie ihr das immer macht, an der Rampel!" ("Jup, mein Kleiner. So machen WIR das. Wir, die wir seit 25 Jahren Fahrrad fahren...")

Naja, manchmal ist er halt ne coole Socke, der Kleine.

Freitag, 10. Oktober 2014

Backflash

Das CERN wurde in den letzten zwei Wochen 60 Jahre alt. Meine alte Arbeitsgruppe veranstaltete deswegen eine kleine Festwoche mit Ausstellungsstücken, Postern, Vorträgen und einem kleinen Film. Um die alten Bekannten mal wieder zu treffen, radelte ich am Dienstag Abend mit dem Fahrrad zur Bibliothek, wo der Vortrag stattfand. Der ganze Abend war ein totaler Flashback für mich. Die alte Arbeitsweg, die gleiche Radstrecke, bei der ich genau weiß, wo ich schnell fahren kann und wo ich aufpassen muss. Dann die Luft in der Bibliothek. Wieviele Stunden daß ich dort und habe gelernt und gerechnet. Meinen alten Chef habe ich wieder getroffen und die Atmosphäre des Vortrags genossen. Sehr schön war es. So ein nostalgischer Uniabend.

Mittwoch, 8. Oktober 2014

Schwedenluft

Seit Montag sind wir wieder da. Wir hatten einen herrlichen Kurzurlaub in Südschweden. Das Wetter war wunderschön - herbstlich, sonnig, neblig, windig, einfach perfekt. Da wir die lange Anreise zu meinen Schwiegereltern gewohnt sind, war die Fahrt nach Rostock ruckzuck geschafft. Und dann fing er an, unser Urlaub. Le Petit war total aufgeregt und aufgedreht. Mit der Fähre! Die große, große Fähre, bis in den Himmel reicht die. Im Vandrarhem angekommen sind wir nach Schlafenszeit. Schnell wurde Lieschen ins Bett gesteckt und der Große durfte noch ein bisschen aufbleiben. Unsere Kinder sind absolute Urlaubskinder. Es war wunderschön mit ihnen. Sie haben die neue Umgebung genossen, die kleinen Ausflüge ans Meer, zum Hafen, zum Einkaufen. Sie aßen Räucherfisch zum Mittag und unser improvisiert gekochtes Abendbrot. Zufällig habe ich bei Frische Brise gelesen, dass wir den Kanelbullensdag gebührend gefeiert haben und leckere Bullen zum Kaffee hatten (Bemerkung meines Mannes: "Ach so, deswegen waren die auch im Angebot.") Gekauft haben wir sie übrigens in Schwedens südlichster Bäckerei, was überhaupt ein Wunder ist, da es in Schweden fast keine Bäckereien gibt. Am Sonntag Vormittag haben wir dann das Vandrarhem verlassen und haben den Tag bei Sturm am Strand verbracht. Haben Sandburgen gebaut (mein Mann und Le Petit), den Strand untersucht und gekostet (Lieschen) und die Nase in den Wind gehalten (ich). Mittagspause haben wir im Kofferraum und im Windschatten einer kleinen Düne gemacht. Ich konnte ein bisschen stricken und ein Wimmelbuch wurde "durchgelesen". Anschließend waren mein Mann und Le Petit mit den Füßen baden. Oh, was hat sich Le Petit kringelig gelacht, wenn sie vor den Wellen weggerannt sind. Am Nachmittag haben wir einen langen Herbstspaziergang gemacht. Le Petit hat im Kinderwagen geschlafen und Lieschen im Trageteil - frische Luft macht seeeehr müde. Das Licht war ganz golden. Zum Abschluss haben wir uns in Trelleborg eine Pizza gegönnt. Was bei uns die Dönerläden sind, sind in Schweden die Pizzerien. Während der langen Wartezeit auf die Fähre (die erst 23 Uhr ablegte) hat uns Le Petit dann im Auto ein Ohr abgequatscht, bis er dann doch irgendwann (ob du es glaubst oder nicht) eingeschlafen ist. Die Kabine auf der Fähre war grandios (die günstigsten schon ausgebucht). Ein Fenster! Nach vorne! Auf die Fährspitze zeigend! Wir haben zuschauen dürfen wir die große Ladeklappe der Fähre zuging, als wir ablegten. Beide Kinder waren wach und haben sich gefreut (auch Lieschen). Selbst die Nachtfahrt auf der Fähre auf dem schaukelnden Schiff (es hielt sich glücklicherweise in Grenzen) haben beide wunderbar mitgemacht. Morgens haben wir in Rostocks Innenstadt beim Bäcker gefrühstückt, schlenderten noch einmal durch die Gassen, besuchten das physikalische Institut der Uni und fuhren anschließend wieder heim.
Ein wunderschöner Urlaub!

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Wochenende

Wir hatten ein Bilderbuchwochenende, das unbedingt gebloggt werden muss. Samstag kamen zum Mittag Freunde mit ihrem kleinen Sohn, der genau einen Monat jünger als Lieschen ist. Wir haben zusammen gegessen, waren auf dem Spielplatz, haben gemütlich Kaffee getrunken und anschließend sind wir vier noch einmal zum Haus gefahren. Aber da gab's nicht viel zu sehen.
Sonntag sind wir zeitig in den Tag gestartet. Mein Plan war zum Weinfest ins benachbarte Örtchen zu fahren. Nicht gerechnet hatte ich mit Le Petits Plan. Er hat uns das ganze Frühstück vollgequatscht, dass er mit dem Fahrrad gerne in die Heide fahren würde. Wir konnten ihn überzeugen, dass erst Papis Fahrrad repariert werden müsse. Le Petit hat sich alleine angezogen(!!!) und ging mit in den Keller. Als sie wieder hochkamen, ging es mit seinem Vorschlag in die Heide zu fahren sofort weiter. Schließlich kam er mit meiner Tasche und dem Schlüssel meines Mannes an. Er hatte schon mal gepackt und es könne jetzt losgehen. Am Ende kam es mir fast so vor, als ob das schon immer unser Plan gewesen wäre. Gegen 10 starteten wir also unseren Ausflug. Obwohl ich eigentlich lieber an der Elbe längs gefahren wäre, um das herrliche Herbstwetter zu genießen, war es in der Heide herrlich. Die Luft sehr feucht, mal mild und warm. Es erinnerte mich an einigen Stellen sehr an die Sächsische Schweiz. Nur die Felsen und der Blick hat mir so sehr gefehlt (wir müssen im Herbst unbedingt noch wandern!). Als Le Petit sehr, sehr kaputt war, haben wir eine Pause mit Brötchen gemacht. Unser Sohn hat die Pause genutzt, um sich im Turbogang zu erholen. Kaum fertig, wollte er wieder los. Ging schon zu seinem Fahrrad und fragte, ob wir jetzt die Sachen gepackt hätten. Er schaffte sogar noch den ganzen Rückweg und ist somit letztendlich 10 km alleine gefahren. Wir verbaumelten noch anderthalb Stunden auf dem Spielplatz, holten auf dem Rückweg Kuchen vom Bäcker. Spielten und guckten ein bisschen fern. Abends wurden die Kinder gebadet. Sie aßen im Schlafanzug (süß!) Abendbrot und dann saß ich noch mit ihnen und dem großen Liederbuch auf der Couch und sang vor (oh, ich liebe das). Die beiden waren so müde. Wir haben schon zwei furchtbar süße und nette Kinder! :-)
Bilderbuchwochenende!

Und morgen geht es für vier Tage nach Schweden, Südschweden. Vor 8 Jahren waren mein Mann und ich bereits dort - damals frisch verliebt - heute mit zwei Kindern.
Ich glaube, das ist unser erster Urlaub nur zu viert.