Sonntag, 28. April 2013

Mein neues Kleidchen

Im Rückblick auf 2012 habe ich den Wunsch geäußert mehr für mich zu nähen. Insbesondere habe ich dabei an ein Kleid gedacht. Zwischen meiner alten und meiner neuen Arbeitsstelle gab es ja einen kleinen Zwischenraum, sodass ich die freie Zeit dafür endlich nutzen konnte. Ich habe meiner Schwester letztes Jahr praktischerweise das Schnittmuster zum "Knotenkleid" von Onion zum Geburtstag geschenkt (wohl nicht ganz ohne Hintergedanken). Obwohl sie selber noch nicht dazu kam, es auszuprobieren, hat sie es mir netterweise ausgeliehen =)
Nach dem Stoff habe ich auf dem Stoffmarkt aktiv gesucht. Man braucht ganz schön viel für so ein Kleid. Ich glaube, es waren so ca. 2,3m. Ich habe mich für einen hellen Jersey mit lila Streifen entschieden. Relativ ungewöhnlich, soetwas gibt es in meiner Gaderobe noch gar nicht. Aber die Wahl war gut. Mutig habe ich es an meinem ersten Arbeitstag angezogen. Ich habe mich wohl gefühlt. Es sitzt sehr gut, die Ärmel gefallen mir, einfach prima (wenigstens gelingen mir Nähsachen im Gegensatz zu Stricksachen...).
So, hier ist es:

Mein Label habe ich am unteren Saum platziert:

Auf den eingefassten Kragen bin ich besonders stolz. Ich finde, dass das sehr schön aussieht. Dabei habe ich übrigens mit einem Schrägbandformer gearbeitet, wie es Schnabelina hier zeigt.


Donnerstag, 25. April 2013

VieleGedanken und Entscheidungen

Im Moment stehen oder standen(?) bei uns sehr viele Entscheidungen an. Wir wollen gerne umziehen, da die Wohnung langsam ein bisschen eng wird und die Wege zwischen Wohnung, Kinderkrippe und Arbeitsstelle relativ groß sind (Auto ist die schlechteste Option).
Die Unmenge an Kombinationsmöglichkeiten und Anforderungen ist dabei für uns das größte Problem. Wir tun uns sehr schwer damit uns für einen Stadtteil zu entscheiden. Zum einen hängen wir an unserem Stadtteil, zum anderen brauchen wir aber auch einen Kindergartenplatz in der Nähe. Ein schneller Wechsel ist in unserer Stadt sowieso völlig ausgeschlossen. Mittlerweile haben wir uns entschlossen in unserem Stadtteil zu bleiben. Es ist nicht das ruhigste, aber es bietet viele Möglichkeiten. Zusätzlich ist man schnell im Grünen. Jedenfalls hat der Entscheidungsprozess sehr lange gedauert, weil es so viele verschiedene Möglichkeiten gibt. Welche ist die beste, die optimierteste, die praktischste? Mit welcher Möglichkeit habe ich den maximalen Nutzen? Heute morgen habe ich überlegt, ob er auch deswegen lange dauert, da man sich bei einer Entscheidung eben festgelegt hat. Danach gibt es die anderen Möglichkeiten nicht mehr. Bedauere ich dann meine Entscheidung? Ich glaube wirklich, dass das ein Problem meiner Generation ist. Wenn ich mich auf bestimmte Dinge festlege, dann stehen mir die anderen Möglichkeiten nicht mehr offen. Andererseits kann ich dann aber eben endlich anfangen fest zu planen. Eine Entscheidung ist der erste Schritt, um weiter zu machen. Was bringt mir das ewige Abwägen, wenn ich es nie umsetze?
In diesem Sinne wird unsere Entscheidung gut sein und wir werden das passende für uns finden.

Nun noch ein völlig anderes Thema: Le Petit trug heute zum ersten Mal ein kurzärmeliges T-Shirt in diesem Jahr =)

Mittwoch, 24. April 2013

Bilder der sackartigen Strickjacke

Im folgenden ist meine nicht gelungene Strickjacke in Bildern und in Farbe zu bestaunen:

mit reichlich komischem Grinsen

in "Action"

die Armausschnitte sind viel zu groß

Ich merke gerade, dass die Bilder ganz anders wirken. Das wahre Sackartige kommt gar nicht so rüber. Sie ist allerdings auch noch nicht ganz fertig abgekettet. Die Armausschnitte allerdings sind wirklich sehr groß, wie man sehen kann. Meine Schwester hat vorgeschlagen dort einen Gummizug einzunähen. Ist das die Lösung?
Heute Abend habe ich genutzt, um etwas Hübsches zu nähen. Zeige ich später.

Montag, 22. April 2013

Eine Strickjacke, die nichts wird

Gestern hab ich meine Strickjacke beendet, direkt während bei Tatort das Kind gerettet wurde. Extrem freudig gespannt hab ich sie mir drüber gezogen und - tataa - wie schon erwartet: viel zu groß und sackartig. Vorher hab ich sie nur mit eingezogener Rundnadel im Saum anrpobieren können, dadurch wirkte sie völlig anders. Eine Sache, die ich am Stricken echt nicht mag; man sieht erst am Ende, ob fail oder win...
Hier also grandioses FAIL. Ich weiß auch, warum. Prima oder? Die Strickjacke sollte eine Shalom-Jacke werden. Das Strickmuster ist für Nadelgröße 7. Das ist mir persönlich ein bisschen zu grob. Bei Frau Kreativberg habe ich aber eine Anleitung für Größe 5 entdeckt! Wie wunderbar! Denn dieses wunderbare Garn (Big Delight) von Drops in Meeres- noch besser Atlantisfarben hat ebenfalls Größe 5. Oh, wie liebte ich den Farbverlauf beim Stricken. Etwas mehr als 3 Knäuel hat es gebraucht, um den Sack zu produzieren. Von der Qualität war ich allerdings nicht so zufrieden, da gab es öfter Knoten im Garn. Ist das normal?
Aber ich wollte ja erzählen, was schief lief. Also: Frau Kreativberg hat auch eine Anleitung für Größe 3.5 aufgeschrieben! Die hab ich wohl aus Versehen genommen, nachdem das Garn endlich den Weg zu mir gefunden hatte. Fast drei Monate saß ich an der Jacke...

Naja, jetzt sitzt sie wie Sack. Die Armausschnitte sind viel zu groß. Die obere Passe passt ganz gut, nur der gesamte Körperteil ist Mist. Mein Mann hatte die großartige Idee, die Knöpfe einfach asymmetrisch zu setzen, sodass die Jacke vorne gedoppelt ist. Aber dann zieht es die Armausschnitte sehr körpermittig. Außerdem könnte ich sie ein bisschen zu heiß waschen, aber dann verwäscht sicherlich das schöne Muster in der Passe. Ich hatte die Idee alles wegzuwerfen mit der Nähmaschine zu korrigieren, also einfach an der Seite etwas enger nähen (der wahre Strickfreund, fällt bei den Worten wahrscheinlich hintenüber, sorry). Sonst fällt mir ein alles bis zur Passe wieder aufzutrennen (über zwei Knäuel!!).

Ach, ich bin ein bisschen sehr traurig. Ich hab dem Ende so entgegengefiebert. Ich würde mich sehr, sehr über Tips oder Ratschläge oder aufbauende Worte freuen.
Vor allem, was mache ich jetzt Abends, wenn ich nicht stricke???

Freitag, 19. April 2013

Mist!

Gestern habe ich mein Handy doch glatt verloren. Ich habe mit Le Petit die wunderschöne Sonne und Wärme bei uns am Fluss genossen. Wir prüften die Kälte des Wassers mit unseren Füßen und ließen Sand durch die Zehen rieseln. Wir haben Stöckchen in den Fluss geworfen, die dann weiterschwammen, und nassen Sand. "Platsch" machte es jedes Mal oder auch "Dats", wie mein Kleiner meinte.
Als ich ihn im Anschluss wieder in den Anhänger setzte, legte ich mein Handy nur kurz auf meine Fahrradtasche und vergaß es dann da. Irgendwo auf der Fahrt ist es dann wohl runtergefallen. Zu Hause fiel es mir dann auf. Aber bei einem Anruf Nummer bekam ich schon die Mailbox. Wie ich später festgestellt habe, wurde erst noch die SIM-Karte leer telefoniert und anschließend das Handy ausgeschaltet (sicherlich um eine andere Karte zu benutzen). So ein Mist! Ich fühle mich doch ziemlich schutzlos und nackt so ohne Handy. Sowohl mein Mann, als auch die Kinderkrippe können mich nur auf dem Festnetz im Büro erreichen und ich kann unterwegs gar niemanden mehr erreichen.
Der "Finder" meines Handys wird sich gefreut haben. Wie sich herausgestellt hat, ist mein doch schon betagtes Handy immer noch zwischen 70 und 100 Euro wert.
Hmpf.

Dienstag, 16. April 2013

"Ein kleines Softeis...

...ist wohl doch zuviel für Le Petit." meinte mein Mann heute Nacht lakonisch, nachdem sich Le Petit strategisch günstig zwischen Gitterbett und Wand übergeben hatte.
Jaha...

Montag, 15. April 2013

Zum ersten Mal

- bin ich heute mit dem Rad zu meiner neuen Arbeitsstelle gefahren,
- habe ich mein neues Türschild gesehen,
- verwendete ich Windows nach langer, langer Zeit wieder (und vermisse Linux!),
- bin ich jetzt offiziell in der Verkehrwissenschaft.

- habe ich heute mein neu-genähtes Kleid ausgeführt.

Alles sehr spannend.

Freitag, 12. April 2013

Komm lieber Mai

und mache, die Bäume wieder grün.
Vor ein, zwei Jahren hab ich mal mit meiner Mutti gemutmaßt, warum eigentlich der Mai erst die Bäume grün machen soll. Schließlich treiben schon im März die Knospen aus und die ersten Blätter sind zu sehen. Sie meinte damals (damals!), dass wahrscheinlich gemeint ist, dass im Mai die Bäume erst so richtig grün und voller Blätter sind. Ich meine heute, dass das Lied wohl einfach in einem Jahr wie diesem geschrieben wurde. Es ist Mitte April und die Bäume haben keine aufgegegangenen Blattknospen. Kein einziger!
Naja, jetzt ist das Wetter ja auch nicht mehr Smalltalk, sondern politisch oder so, wo klar ist, dass der lange Winter ein erstes Anzeichen des Klimawandels ist. (Ich als Physiker habs ja immer gesagt, aber auf mich hört ja keiner).

Ansonsten ist jetzt tatsächlich alles in Sack und Tüten. Ich habe heute meinen neuen Arbeitsvertrag unterschrieben (geht ja auch erst am Montag los, ja, die Uni ist auf zack! *Ironie*). Schön, dass das endlich abgehakt werden konnte. Jetzt erst einmal Wochenende und mein letzter freier Freitag.

Donnerstag, 11. April 2013

Ein Waschtisch

Nachdem Le Petit mittlerweile schon anderthalb Jahre ist, könnte er sich - unserer Meinung nach - auch langsam mit dem Gedanken anfreunden, sich selber zu waschen und die Zähne zu putzen (irgendwann dann...). Zum Händewaschen haben wir ihn bisher immer zum Waschbecken hochgehoben. So richtig zufrieden war ich damit allerdings nicht. Erstens geht das ganz schön auf den Rücken und zweitens braucht er dafür immer Hilfe. Eine Fußbank finde ich für ihn ein bisschen zu kippelig.
Ich hatte jedoch immer noch den Waschstuhl von Frau Liebe im Hinterkopf. Irgendwann habe ich meinem Mann mal davon erzählt und er war - zu meiner Überaschung - von der Idee sofort begeistert. Ich habe also vom Flohmarkt eine Emailleschüssel (ich wollte jetzt erst 'eMail) schreiben) mitgebracht und mein Mann hat einen Waschtisch zusammengezimmert, gebeizt und lackiert. Nun hat Le Petit seinen eigenen Bereich zum Hände waschen, zum Bettfertig machen und Zähne putzen (keine Angst, er kann das noch nicht alles selber...)
Mit eigenem Zahnputzbecher und eigener Seife ("Blubb, blubb!" - "Ja, J., das ist ein Fisch.")



Achtung, ich soll extra darauf hinweisen, dass der Tisch gezapft ist! Keine Nägel, keine Schrauben. Coole Sache! Und sieht schick aus!


Runde 2 und 3

Ich würde sagen, dass sowohl Runde 2


als auch Runde 3


ebenfalls an mich gehen. Und lecker sind sie! Besonders das erste Stück warmes Brot mit Butter ist ein Genuss. Gewürzt habe ich die ersten beiden Brote (mit Salz und) gemahlenem Kümmel. Das mögen wir sehr. Ergibt einen tollen würzigen, ruhigen Geschmack. Beim letzten habe ich Mal Kräuter der Provence hinzugetan. Auch sehr lecker. Insbesondere habe ich wenig genug genommen, damit sie nicht so hervorstechen, aber hintgründig trotzdem zu schmecken sind.
Das zweite Brot habe ich nur mit Sauerteig gebacken, ohne Hefe, und es ist total schön aufgegangen. Leider hatte ich aber vergessen vom Sauerteig etwas abzunehmen, sodass Nummer 3 mit einem neuen Sauerteigansatz und wieder Hefe gebacken wurde.
Ich habe immer gleich zwei große Brote geformt und eines dann eingefroren. 60°Nord hat vor kurzem genähte Brotbeutel vorgestellt. Die Idee habe ich aufgegriffen und friere das Brot jetzt in neuen Stoffbeuteln ein. Unser aktuelles Brot verschwindet seitdem auch nicht mehr in der Plastiktüte, sondern einem Brotbeutel. Das ist schon einmal eine Vorbereitung auf unseren neuen Küchenschrank, in dem das Brot einen Ehrenplatz bekommt =)

Mit dieser Woche geht meine freie Zeit allerdings ihrem Ende zu, sodass es fraglich ist, ob ich weiter dazu komme ab und an ein Brot zu backen.

Dienstag, 9. April 2013

Ein letztes Mal

Ein letztes Mal bin ich heute die Weg zu meiner alten Arbeitsstelle gefahren. Vorbei an dem großen Park und am Stadion zur Uni. Ein letztes Mal habe ich mein Fahrrad hinter dem Institut geparkt, mir einen Kaffee geholt, ein letztes Mal am Computer angemeldet. Ich habe meine Belegexemplare für die Unibibliothek gedruckt und binden lassen. Noch einmal in der Mensa gegessen und letztendlich meinen Schreibtisch geräumt. Ein bisschen melancholisch war ich, aber nur kurz. Ich freue mich auf die neue Stelle.

Tschüss Teilchenphysik, hallo Verkehrswissenschaften.

(Vor zehn Jahren hätte ich nie gedacht, dass ich mich mal von der Teilchenphysik mit Freude lossagen würde.)

Osterspaziergang

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche - äh, naja nicht ganz.
Wir waren dieses Jahr sicherlich nicht die einzigen, die ihren Osterspaziergang im Schnee unternommen haben.
Hier sieht man den MeiTai, den ich genäht habe. Das Tragetuch hat ausgedient. Le Petit zu tragen ist aber weiterhin manchmal von Vorteil.




Ja, ist auch schön. Aber ganz so kalt muss es meiner Meinung nach nicht sein. Wir haben knapp eine Woche bei den Eltern meines Mannes verbracht. Das nutzen wir immer, um ein paar Stunden für uns beide abzuzwacken und in die Stadt zum "Bummeln" zu fahren und einen Kaffee ganz in Ruhe zu zweit zu trinken. Außerdem besuchen wir immer den Strand. Das hier ist eine meiner Lieblingsstellen.





Wilder Strand, Sand, Steine, Gras. Es war wieder sehr schön. Aber jedes Mal, wenn wir zu Hause (nach immerhin sieben Stunden Fahrt) ankommen, sagt mein Mann: "Woanders ist es schön, aber zu Hause ist es eben doch am besten". Da hat er Recht!

Montag, 8. April 2013

Sonntagseindrücke

Wir hatten ein wunderschönes Wochenende. Bildlich hab ich allerdings nur Sonntagseindrücke festgehalten.

Schönes gemeinsames Frühstück mit meiner Lieblingstasse  (mein Mann nennt sie Vase mit Henkel, jaha....)


Die Soleier sind fertig! (Gibt es bei uns traditionell eigentlich zu Ostern, dieses Jahr waren wir jedoch unterwegs, deswegen eben nach Ostern.)

Endlich, endlich, endlich die ersten Sonnenstrahlen mit Temperaturen sogar im ZWEIstelligen Bereich (es waren 11°C...).

Samstag war auch toll. Meine Cousine hat mit ihrer Familie in der Nähe Urlaub gemacht, sodass wir uns sehen konnten. Auch wenn das Wetter mies war (grau, neblig, kalt), war es ein sehr schöner Ausflug. Der Saurierpark, in den wir eigentlich gehen wollten, dann aber aufgrund des Wetter gelassen haben, ist auf jeden Fall für schöneres Wetter vorgemerkt.


Freitag, 5. April 2013

Emotionen

Seit Le Petit da ist, bin ich viel emotionaler geworden. Da reicht manchmal ein einzelner Text, um mir dir Tränen in die Augen zu treiben. Nicht, weil ich es traurig finde, sondern weil ich einfach von Emotionen und Gefühlen überwältigt bin. Wer noch einmal nachempfinden möchte, wie es für ein Kind, möglicherweise für das eigene Kind (wenn auch erst in ein paar Jahren) auf dem Rummel ist, dann bitte hier entlang zu Maximilian Buddenbohm. Das hat er wirklich beeindruckend beschrieben.
Und jetzt schlägt mein Herz auch wieder auf Normalniveau. Ich hoffe, mein kleiner Junge erlebt seine Welt auch so. Ich möchte ihm so viel zeigen und geben (oh man, DAS klingt jetzt wirklich schmalzig...).

Viele Emotionen (gut, das ist jetzt auch ein bisschen übertrieben) gab es auch gestern. Ich habe mich mit meiner Schwester und meiner Mutti zu unserer jährlichen "Bummeltour" getroffen. Diesmal in Leipzig. Ein wunderschöner Tag war das! Wir haben viel geschwatzt und Gedanken ausgetauscht, lecker gegessen und ich habe ein tolles Kleid gefunden. Auf der Zugfahrt habe ich ganz entspannt und in Ruhe stricken können, hing meinen Gedanken nach und genoss die vorbeifliegende Landschaft. Ein toller Tag, leider viel zu kurz, aber wunderschön!

Mittwoch, 3. April 2013

Beim Trödler

Heute morgen war ich zum ersten Mal bei einem Trödler. Zu oft lese ich von all den Schätzen, die von Flohmärkten und Trödlern nach Hause getragen werden. Ich sehe kleine feine Spitzendeckchen und hübsche Tassen und feine Leinentücher. Und dann stehe ich dort zwischen den staubigen Regalen mit all dem Krempel darin. Ich entdecke alte Tischdeckchen. Alle sind gelb und speckig oder aus hässlichem Plastikgarn. Fällt mir eines in die Hände, das doch ein bisschen ansehnlicher ist, dann stelle ich mir vor wie es auf dem von mir erdachten Platz bei uns zu Hause liegt, seufze und denke "Ach nee". Irgendwie ist es doch nicht so meins. Ich bin nicht so verspielt, ich halte nicht viel von Dekoration, obwohl ich mir bei uns manchmal ein bisschen mehr wünschen würde. Nur weiß ich dann wieder nicht wohin damit.
Wahrscheinlich werde ich weiter die Bilder auf anderen Blogs bewundern und mir ein bisschen wünschen, das es bei uns auch manchmal so aussieht. Aber insgeheim weiß ich jetzt wohl, Trödler sind nicht so meins (Flohmärkte schon eher) und Dekorieren liegt mir nicht.

Dienstag, 2. April 2013

In den Schlaf finden oder eben nicht

Unglaublich, gerade eben habe ich meinen Sohn über einen Stunde "in den Schlaf begleitet", wie manche Mütter sagen würden. Aus meiner Sicht saß ich neben ihm, legte ihn gefühlte tausend Mal wieder hin und hielt Händchen. Ja, Händchen halten ist süß und es ist auch total schön anzusehen, wie einem Kind langsam die Augen zufallen und es in den Schlaf gleitet. Aber ich muss mir das nicht jeden Tag ansehen, vom kalten Schlafzimmerboden aus, eine ganze Stunde lang. Wenn mein Mann Le Petit ins Bett bringt, legt er ihn hin, singt zwei Schlaflieder, sagt Gute Nacht und geht raus. Probiere ich das, dann ist Drama angesagt. Sein Kuschelschaf fliegt aus dem Bett und anschließend wird herzzerreißend danach gerufen. Bleibe ich da und schimpfe, wenn er dauernd wieder aufsteht, dann lacht er und denkt, es sei Spaß! Uff, so kann es nicht weitergehen. Ich habe danach einfach keine Energie mehr und der Tag ist gelaufen. Ich wollte eigentlich endlich ein Kleid für mich zuschneiden. Jetzt bin ich zu müde und lustlos.

Kein Student mehr

Seit gestern bin ich nun offiziell kein Student mehr. Ich muss zugeben, dass mich das irgendwie ein wenig erschreckt. Seit 9 1/2 Jahren hatte ich jetzt den Status 'Student'. Ich habe im Ausland studiert, mein Diplom gemacht, ein Kind gezeugt geboren, Mutterschutz und Elternzeit genossen und letztendlich meine Doktorarbeit aufgeschrieben und verteidigt. Und nun - plötzlich - bin ich kein Student mehr. Das heißt: kein Semesterticket mehr, voller Preis in der Mensa und die Frage, ob es bei Eintritten auch Ermäßigung auf Studenten gibt, erübrigt sich. Ich werde in unserem örtlichen Schwimmbad eine Karte als 'ganz normaler Mensch' kaufen. Nein wirklich, ich war so lange Student, das Gefühl keiner mehr zu sein, ist völlig neu.
Meine Schwiegermutter hat es richtig in Worte gefasst: 'Dafür bist du jetzt promoviert'. Stimmt, aber daran habe ich mich auch noch nicht gewöhnt.