Bevor ich mit meinen Urlaubsimpressionen fertig bin, möchte ich gerne noch unseren Campingkocher vorstellen. Das ist nämlich kein gewöhnlicher Gaskocher, sondern ein selber gebastelter Spirituskocher. DIY (do it yourself) quasi. Die Vorteile liegen auf der Hand. Man hat weder dieses elendige Konstrukt aus Kocher und Gasflasche, das sich überhaupt nicht platzsparend verpacken lässt, noch muss man sich auf die Suche nach Gasflaschen mit dem passenden Gewinde machen, falls man sich im Verbrauch verrechnet hat. Spiritus findet man fast überall.
Aber nun im Einzelnen. Der Spirituskocher wird aus zwei Coladosen hergestellt. Man schneidet die unteren Enden ab, steckt sie ineinander und piekst in die Oberseite kleine Löcher und ein Einfüllloch. In das Füllloch wird der Spiritus gekippt und mit einer Münze provisorisch verschlossen. Das Ganze stellt man auf eine Minischale (Bonbonschalendeckel), in die ebenfalls Spiritus kommt. Wenn man diesen Spiritus anzündet, dann erhitzt sich der Spiritus im Inneren der Dosen so stark, dass er verdampft. Das Gas tritt aus den Löchern aus und verbrennt dort. Dadurch wird der Wirkungsgrad deutlich erhöht, als wenn man den Spiritus einfach so verbrennt. Das ganze sieht dann so aus, als habe man einen Mini-Gasherd dabei.
Der Spirituskocher kommt bei uns in einen sogenannten Hobokocher. Unseren Hobokocher haben wir selber gebaut. Der klassische wird nur mit Holz befeuert und funktioniert nach dem Kamineffekt. Das bedeutet, dass kleine Mengen Holz auf einer Art Gitter in der Mitte des Kochers verbrennen. Durch Löcher im unteren Bereich des Hobokochers wird über den Kamineffekt Luft angesaugt, die oben zwischen Topf und Kocher wieder rausgelenkt wird. Die heiße Luft des verbrennenden Holzes wird dadurch direkt in Richtung Topf gelenkt. Der vorhin erwähnte Spirituskocher wird ebenfalls auf das kleine Gitter gestellt, auf das man sonst das Holz legt. Zustätzlich kann man unseren Hobokocher auch noch (Fanfaren, Tusch) zusammenklappen, sodass er ca. A6 gross ist und ca. 5mm dick. Klingt wie eine eierlegende Wollmilchsau, wurde aber auch ziemlich lange von uns durchdacht. Die Version, die wir auf Åland mithatten, ist schon die zweite und hat prima Dienste geleistet. Unterwegs haben wir eigentlich fast immer mit Holz gekocht und konnten dadurch Spiritus sparen. Wenn man mal doch kein Holz finden konnte (im Garten der Pension beispielsweise), dann kam halt der Spirituskocher zum Einsatz.
Und ja, wir haben auch eine Pfanne im Gepäck =)