Ich weiß gar nicht so recht, wie ich 2015 gegenüberstehe. Ich bin nicht traurig, dass es vorbei ist. Eigentlich gab keine großen Ereignisse im letzten Jahr. Keine Doktorarbeiten, keine neuen Babys, kein Hausbau und doch empfand ich dieses letzte Jahr als sehr anstrengend. Es gab viele Neuerungen und erste Male.
Am 2. Januar sind wir in unser neues Haus gezogen. Fließend kaltes Wasser gab es nur an einem Hahn (im Heizungsraum), unser Licht kam über Baustrahler und Baustrom. Abenteuerfeeling! Und wir haben es so genossen, endlich so viel Platz und Licht und Raum zu haben und die 51qm Wohnung hinter uns zu lassen. Das Haus selbst war noch nicht ganz fertig und wir haben im gesamten Jahr noch so viele Arbeitsstunden hineingesteckt. Ach ja, dann wurde ich auch noch 30, wir haben eine tolle Umzugs-Geburtstagsparty gefeiert, unser Kamin konnte angefeuert werden und ich habe wieder angefangen zu arbeiten.
Im Februar wurde leider mein Fahrrad geklaut, mitsamt den Spikereifen, die ich erst zu Weihnachten geschenkt bekam.
Im März lernt Lieschen alleine zu laufen!
Im April fuhr mein Mann auf Dienstreise und ich war eine Woche alleine mit den Kindern. Es lief gut.
Anfang Mai wurde die Erde für unseren Garten geliefert. Juchu, die Gartensaison konnte beginnen. Wir begannen sofort, ein Gemüse- und Kräuterbeet anzulegen und wurden im Sommer und Herbst mit herrlichem eigenem Gemüse belohnt. Außerdem fuhr mein Mann auf Dienstreise und ich war eine Woche alleine mit den Kindern.
Der Sommer ist lang und heiß. Trotzdem war ich kein einziges Mal baden! Wir haben unsere Badeteiche ebenfalls nicht besucht. Wie konnte das nur passieren? Ich habe keine Ahnung. Dafdür badete Le Petit viel im Kinderbasin im Garten. Ich kochte Unmengen von Marmelade, unser Garten wurde immer schöner und voller. Wir verbrachten viel Zeit zu Hause und nahmen eine kleine Katze bei uns auf. Außerdem begann ich eine Puppe zu nähen und nahm an der Puppenmitmacherei teil.
Der August war sehr voll. Wir fuhren zu einer Goldenen Hochzeit, ließen die Kinder taufen und feierten Le Petits vierten Geburtstag.
Mitte September fuhren wir dann nach Bornholm in den Urlaub und genossen zwei wunderbare, ruhige Naturwochen, die uns gezeigt haben, wie wichtig Urlaub für die Kinder und die Familie ist.
Im Herbst gab es viele Aktivitäten bei uns im Dorf mit Erntedankfest und St.-Martinsfest, für die ich sehr dankbar bin. Der Herbst war lang und sonnig.
Im November begann ich zusammen mit einer Nachbarin eine weitere Puppe zu nähen, die das Geburtstagsgeschenk für Lieschen werden sollte.
Der Dezember schlitterte nur so vorbei mit den zwei Geburtstagen, die wir feierten (Lieschen wurde zwei Jahre!), und der Adventszeit.
Wir hatten viele schöne Momente im letzten Jahr. Momente, in denen ich am liebsten die Zeit angehalten hätte. Wie oft habe ich zu meinem Mann gesagt, wie gut wir es haben. Ich liebe unser Haus und unsere neue Freiheit. Die Kinder können viel draußen spielen und selbstständiger sein. Wir haben tolle Nachbarn mit vielen Kindern.
Und doch - irgendwie war ich das ganze Jahr lang sehr angespannt und unausgeglichen, was sich auch auf die Kinder übertragen hat. In Zukunft möchte ich weiter daran arbeiten, ruhiger und gelassener zu werden. Weniger und leiser zu schimpfen und mich einfach zurücklehnen.