Donnerstag, 29. August 2013

Ein früher Morgen

Kalte klare Luft, ein bisschen feucht. Das Licht spiegelt sich golden auf dem Wasser vom Fluss und der Sandstein schimmert orangegelb. Die Ohren und die Hände zwicken schon ein bisschen wegen der Kühle, aber für ein Tuch ist es noch zu warm. Ein bisschen erinnert mich dieser wunderschöne Frühherbstmorgen heute an Stockholm. Damals bin ich im Herbst gekommen. Ich erinnere mich an kalte Oktobermorgen mit herrlichem Sonnenschein, an denen ich von der Bushaltestelle oder der Tunnelbanastation zum Institut gelaufen bin und mir im Pressbyran unterwegs einen Kaffee gekauft habe.
Aus genau diesem Grund habe ich mir jetzt im Institut auch ersteinmal einen kleinen, aber starken Kaffee aufgesetzt und denke noch ein bisschen zurück.
(Unglaublich, aber vor einem Jahr haben wir um diese Zeit in unserem Urlaub noch regelmäßig gezeltet - mit einjährigem Kindelein - brrrr.)

Mittwoch, 28. August 2013

Kleine Freuden

  • gestern ein Regal für die Spielsachen für Le Petit aufgebaut zu haben. Sieht schick aus in unserem Wohnzimmer.
  • die Tischplatte für unseren neuen Esstisch in der Küche, an dem auch vier sitzen können, bestaunt zu haben.
  • heute zu erfahren, dass unserer kleinstes Menschlein wahrscheinlich ein Mädchen wird und dass es ihm gut geht.
  • dass Le Petit mittlerweile seit über einer Woche ohne Windel auskommt. Seit dieser Woche sogar auch in der Krippe, bis jetzt ziemlich erfolgreich. Die Nachtwindel ist zudem jetzt auch meistens trocken.
  • der Urlaub, den sich mein Mann diese Woche noch genommen hat und den er schön für kleine und größere Projekte nutzen kann.

Dienstag, 27. August 2013

Entspannt zurück

Seit Sonntag sind wir wieder entspannt aus dem Urlaub zurück. Aufgrund des Schreckereignisses sind wir erst einen Tag später als geplant aufgebrochen. Dafür erwartete uns ein wunderschöner Bauernhof mit einer netten Familie am Tegernsee. Die Unterkunft war wirklich ein Glücksgriff. Wir hatten ein schönes Zimmer, das uns aufgrund der Aufteilung auch ermöglichte Abends noch zu lesen oder Fernzusehen, während Le Petit schon schlief. Meist haben wir Abends die Zeit noch so lange auf dem Balkon verbracht, bis es kühl und dunkel wurde. Le Petit hatte seine helle Freude an dem Bauernhof. Es gab Kühe, Hühner, Enten und Katzen (die fand er besonders spannend). Außerdem einen ganzen Fuhrpark an kleinen Traktoren für Kinder =) Auf dem Spielplatz mit Kamikazetrampolin (jedenfalls für wilde Zweijährige) gab es auch ein kleines Spielhäuschen, in das er sich liebend gerne reinsetzte oder aus dem er irgendwelchen Krimskram anschleppte.
Wir waren viel Wandern, haben eine Seerundfahrt gemacht und waren baden. Ein herrlicher Urlaub!
 
Seit gestern sind wir also wieder im Alltag, wie ich tatsächlich schon gestern Abend erschöpft festgestellt habe. Dafür ist mir aber auch aufgefallen, weshalb mich der frühe Abend so auslaugt. Sobald ich mit Le Petit in der Wohnung bin, fange ich an, alles gleichzeitig zu machen. Le Petit geht aufs Töpfchen, ich ziehe ihm die Hosen aus, stopfe gleichzeitig die Wäsche in die Waschmaschine, lege Le Petits Kleidung für den nächsten Tag raus und versuche den Sand aus dem Flur zu kehren, der aus seinen Schuhen rieselte. Jede noch so kleine Sekunde, die sich auftut, hetze ich irgendwo hin, um möglichst alles schnell erledigt zu bekommen. Ich denke, dass das nicht nur mich erschöpft, sondern auch Le Petit nervt, wenn ich jede Sekunde woanders hin laufe. Permanent denke ich an die Dinge, die ich gleich noch schnell machen möchte. Wenn ich das alles in etwas mehr Ruhe mache (ich glaube nicht, dass es so viel länger dauern würde), dann bin ich Abends eventuell nicht so kaputt? Ich werde es mal drauf ankommen lassen. (Ich merke außerdem gerade, dass jetzt Posttitel überhaupt nicht mehr dazu passt...) :-)

Donnerstag, 15. August 2013

Dankbarkeit

Mein Mann hatte heute Nachmittag einen Fahrradunfall. Wir wollten uns auf einem Kindergeburtstag treffen, er hat Le Petit abgeholt. Ich war schon auf dem Weg dorthin, als er mir eine SMS schrieb. Er hätte einen Unfall gehabt, weiß nicht, wo er ist und wohin er wollte. Mein Herz ist in die Hose gerutscht. Zum Glück hat er dann doch noch seine Umgebung erkannt und ich bin auf dem Fahrrad zu ihm geflogen (ich schätze mal Rekorddurchschnittsgeschwindigkeit seit Monaten).
Um es kurz zu fassen: Neben einigen Schürfwunden und einer Gehirnerschütterung ist ihm Gott sei Dank (!) nichts weiter passiert. Nach und nach kehrte seine Erinnerung wieder, aber es dauerte einige Zeit. Sein verwirrter Zustand war sehr beängstigend. Über Nacht bleibt er jetzt im Krankenhaus.
Es ist unglaublich, dass nicht mehr passiert ist. Er fuhr mit dem Rad sehr schnell und durch Bodenwellen zog ihm der Fahrradanhänger das Hinterrad weg. Mit Le Petit ist also alles in Ordnung. Der Helm meines Mannes ist kaputt - einfach zerbrochen. Wenn ich darüber nachdenke, wie es ohne Helm ausgegangen wäre... Also darüber will ich nicht nachdenken.
Deswegen eine Bitte an alle meine Leser: Bitte tragt immer einen Helm beim Fahrrad fahren!
Ich bin so dankbar, dass der Unfall so ausgegangen ist und nicht anders. So dankbar!

Wenn morgen alles gut ist, dann fahren wir Samstag in den Urlaub. Erholung, die wir alle gut gebrauchen können.

Platz schaffen und zusammenrücken

So! Seit gestern haben wir die Wohnungssuche gedanklich erst einmal sehr weit weggeschoben (oder aufgegeben?). Entweder sind sie zu teuer oder zu verwinkelt oder am falschen Ort. Stattdessen werden wir in unserer Zweiraumwohnung einfach noch ein bisschen zusammenrücken. Wir haben kein Problem damit auf engem Raum zu wohnen. Es ist schön, wenn Le Petit im Wohnzimmer oder in der Küche spielt, dort wo sich unser Familienleben eben abspielt. Nur das Schlafzimmer ist ein Problem. Im Moment passt einfach kein viertes Bett rein. Wir werden nun einmal unsere ganze Wohnung durchgehen, Platz schaffen, Krempel wegwerfen (oder in den Keller auslagern), ein Regal für Le Petits Spielsachen anschaffen, sowie einen neuen, größeren Esstisch (eben für vier Personen) bauen. Für das Schlafzimmer ist eventuell ein Hochbett vorgesehen (für einen Zweijährigen? Noch bin ich ein wenig skeptisch.).
Eine Herausforderung ist es, die wir gerne annehmen und uns eventuell als Familie auch im übertragenen Sinne näher zusammenrücken lässt (oder es fliegen immer die Fetzen, mal sehen...).
 
Ansonsten waren es heute morgen auf dem Weg zur Arbeit nur 12 Grad C. Frisch! Aber herrlich angenehm die Luft. Ich liebe diesen frische Kühle am Morgen. Kaum zu glauben, dass es am Tag dann so warm werden soll.
 
Als zweiter nebensächlicher Punkt frage ich mich, woher seit gestern die ganzen Leser kommen? Plötzlich hat sich die pro Tag Leserschar verdoppelt (merke: wenn man wenig verdoppelt, wird noch nicht viel daraus). Ich freue mich! =)

Mittwoch, 14. August 2013

Irritiert

Am Montag war ich mit Le Petit auf dem Spielplatz (das muss man eigentlich wie "Pielpaaatz!" aussprechen). Einem Vater dort ist das Portemonnaie (uff, richtig geschrieben?) aus der Hose gefallen. Ich hab kurz überlegt (duzen oder siezen?) und dann gerufen: "Ihnen ist gerade Ihr Portemonnaie rausgefallen." Er dreht sich um, grinst und sagt zurück: "Dank dir!"
Da war ich dann doch kurz irritiert. Hey, ich bin genau so eine Mutter wie du ein Vater und kein so junger Hüpfer mehr. Aber vielleicht duzt er ja auch einfach alle unbekannten Eltern auf dem Pielpaaatz. Wie auch immer, das war dann wohl das erste Mal, dass ich durch ein "Du" irgendwie irritiert war (sonst ärgerte ich mich, wenn ich in der Uni gesiezt werde...)

Dienstag, 13. August 2013

Alles besser

Seit zwei, drei Wochen habe ich endlich wieder mehr Energie. Davor bin ich mit dem Fahrrad eher auf Arbeit gegondelt, jetzt kann ich wieder in die Pedale treten. Es ist schön zu merken, dass ich wieder ein bisschen mehr Energie und Kraft übrig habe und das Fahrrad fahren tut mir auf jeden Fall auch sehr gut. Es ist viel entspannter als Straßenbahn oder Auto, man spürt die frische Luft , die leichte Kühle und die Sonne (frische Luft soweit das in der Stadt halt geht, morgens ist sie meist noch ganz klar).
Auch Abends kann ich mich endlich wieder aufraffen und noch etwas nähen oder stricken. In den letzten Wochen empfand ich selbst stricken als zu anstrengend.
So kann es jetzt auf jeden Fall weitergehen. Prima Timing übrigens, wollen wir doch nächste Woche endlich in den Urlaub fahren =)

Montag, 12. August 2013

Kindermund mit zwei

Mit dem Sprechen hat es Le Petit noch nicht so. Zwei-Wort-Sätze sind ok und werden immer mehr. Seine Geheimsprache muss man allerdings größtenteils lernen.
Letzten Freitag wollten wir mit Freunden im Park grillen. Aufgrund des Dauerregens beschlossen wir, in unserem kleinen Innenhof zu grillen und im Wohnzimmer mit allen zu picknicken. Es war ein wunderschöner Abend! Viel besser sogar als im Park, denn so konnten wir Le Petit irgendwann ins Bett bringen und trotzdem noch zusammen weiter sitzen und - eben Bier trinken.

Am nächsten Morgen standen die ganzen Bierflaschen versammelt in der Küche rum. Während des Frühstücks fällt Le Petits Blick auf die Flaschen und er ruft:
"Oh dott (oh Gott)! Biear! Zwei!"
Zum Schießen. Frage mich, woher er das hat =)

Im Übrigen bedeutet das Wort "zwei" bei Le Petit irgendetwas zwischen "zwei" und "viele".

Dienstag, 6. August 2013

Ruhepausen

Unsere Wochenenden sind immer wunderschöne Ruhepausen vom Alltag der Woche. Wenn wir zu Hause bleiben ohne groß weg zu fahren, können wir uns dabei richtig gut entspannen. Letztes heißes Wochenende haben wir genutzt, um mit Freunden gemeinsam ins Wellenbad zu fahren. So haben wir auch ihr nun schon 3 Monate altes drittes Kind begrüßen können. Le Petit durfte das Geschenk für den kleinen Jungen tragen und hat es unterwegs im Auto auch schon mal ausgepackt =)
Das Wellenbad war wieder klasse. Le Petit hatte dieses Mal richtig großen Spaß daran in den Wellen zu plantschen. Er konnte vom Herumtollen gar nicht genug kriegen. Außerdem hat er sich getraut alleine die Babywasserrutsche zu besteigen und runterzurutschen. Toller kleiner, großer Junge!

Am Sonntag Vormittag haben wir unseren kleinen Badeseen einen Besuch abgestattet. Le Petit war ziemlich kaputt, sodass mein Mann erst in Ruhe eine Runde alleine schwimmen konnte. Anschließend saßen wir alle drei (!) gemütlich (!) auf unserer Decke, Le Petit auf meinem Schoß und ich konnte dabei stricken(!). Mittagsschlaf wollte er dann zu Hause trotzdem nicht machen und während ich eine Stunde lang im Bett döste, laberte und spielte er eine Stunde in seinem Gitterbett. Anschließend haben wir wieder das Laufrad geschnappt und sind zum Spielplatz gegangen. Laufrad fahren klappt mittlerweile erstaunlich gut. Manchmal fährt er auch schon (das heißt er sitzt tatsächlich und schiebt sich ab), die meiste Zeit läuft er eher mit dem Rad zwischen den Beinen =) Ich komme sowieso aus dem Staunen nicht mehr raus. Seit ca. einem Monat ist die "große-Jungen-Phase" angebrochen und er kann und möchte ganz viel alleine machen. Toll!

Montagmorgen sind wir drei dann dafür total zerschlagen aufgewacht, haben uns aber mittlerweile wieder an die Woche gewöhnt. (Warum ist das Wochenende nur 2 Tage lang?)

Eigentlich wollte ich jetzt noch ein Bild von Le Petit auf seinem Laufrad einfügen, aber mein Handy spricht im Moment nicht mit dem Computer. Sollen die die Streitigkeiten unter sich ausmachen, gibt's halt kein Bild!

Donnerstag, 1. August 2013

Zum Reinwachsen

Meine Strickjacke ist fertig! Angefangen hatte ich sie im Januar. Es sollte eine Shalom-Jacke werden. Ich hatte auch tatsächlich eine Hilfsanleitung gefunden, die zur Wolle passte (Stricknadeln Größe 5). Nur leider habe ich mich dann in der Anleitung verguckt und viel zu viele Maschen angeschlagen. Mitte April war sie im Prinzip fertig. Naja, fertig, aber völlig sackartig. Die Armausschnitte waren viel zu groß und insgesamt war sie viel zu weit. Wie habe ich mich geärgert! Beinahe hätte ich sie wieder aufgetrennt (was meinen Mann wohl in den Wahnsinn getrieben hätte).
Meinem Mann ist es tatsächlich zu verdanken, dass sie doch noch etwas geworden ist. Nachdem sie einige Zeit nur so rumlag und ich keine große Lust hatte, weiter an ihr zu arbeiten, wollte ich sie dann aber doch irgendwann mal tragen. Die Armausschnitte habe ich weiter zugenäht und somit verkleinert, die Knöpfe asymmetrisch angebracht (beides seine Ideen!). Außerdem habe ich noch schöne Kanten rangehäkelt. Nun passt sie. Meine erste gestrickte Jacke.
Im Garten meiner Eltern aufgenommen.

Es ist auch noch ein wenig Platz zum Reinwachsen vorhanden.

"Los Mami, ich will dir die Johannisbeeren zeigen!"
Und den werde ich brauchen. Je kälter es wird, desto häufiger werde ich hoffentlich die Jacke tragen diesen Herbst. Und desto runder wird mein Bauch werden. Mitte Januar zieht bei uns ein neues kleines Menschlein ein. Die Jacke wird es bis dahin schön warm halten und mich geborgen fühlen lassen. Wir freuen uns auf dich, du kleiner Mensch!


 
 
P.S.: Ich habe mir schon Garn für eine weitere Shalom-Strickjacke besorgt. Eine ganz edle Mischung aus Baumwolle und Leinen (wow, ich freue mich schon darauf, das zu verstricken!). ;-)