Freitag, 18. Dezember 2015

Zwei Jahre

Meine liebe L.,

letzte Woche haben wir deinen zweiten Geburtstag gefeiert. Ganz überzeugt warst du vorher nicht. Ich habe dir am Abend vorher gesagt, dass du Geburtstag hast, woraufhin du "Nein, Papi!" geantwortet hast. Ich habe insistiert: "Morgen hat die L. Geburtstag!" und du schon fast weinerlich: "Nein, Papi!" Wenn ich bedenke, dass der Papi erst eine Woche vorher Geburtstag hatte, verstehe ich deine Verwirrung schon.
Du bist unser kleiner Sonnenschein! Du lässt dich so gut motivieren zu helfen, dich anzuziehen, etwas wegzuräumen und bist dabei einfach sehr eifrig. Außerdem kannst du schon jetzt so viel sprechen. Du saugst alle Wörter in dich auf und sprichst sie nach. Drei- und Vierwortsätze sind kein Problem für dich. Dich selbst nennst du "Ise" und deinen Bruder nennst du "Nohan". Apropos Bruder: Du kannst dich gegen Le Petit ganz gut durchsetzen. Wenn du mit etwas spielst, dann verteidigst du es auch mit aller Kraft. Du teilst aber auch gerne, wenn man dich darum bittet. Manchmal bist du im Schimpfmodus, dann fauchst du wie ein Tiger und bewegst die Hand wie seine Tatze. Wir haben auch schon erlebt, wie du dich im Fluchen übst! Zumindest klang es so. 
Du bist unser kleiner Helfer und kannst schon viel. Du ziehst dir alleine die Socken oder die Unterhose an, bringst die Marmelade zum Frühstück, guckst in der Werkstatt gerne zu und reichst mit Engelsgeduld Nägel.
Im Moment spielst du gerne mit der Holzeisenbahn. Du malst sehr gerne und hältst J.s Püppi im Arm. Zum Geburtstag hast du eine eigene große Püppi bekommen, aber die deines Bruders ist immer noch interessanter. Du lässt dich auch auf ein Spiel mit deinem Bruder ein und immer öfter entdeckt man euch im kurzen gemeinsamen Spiel.
Motorisch bist du ein bisschen langsamer als dein Bruder. Du bist auf deinen kleinen Beinchen noch ein bisschen wacklig. Allerdings kannst du jetzt bereits eine Stufe freihändig runter- und hochsteigen, du übst fleißig das Hüpfen und Klettern ist immer noch deine Stärke. Ich bin immer wieder verblüfft, wie du dich wie ein kleines Äffchen an Stangen hängst und schaukelst.
Obwohl du auf der einen Seite so selbstständig bist, bist du ein sehr anhängliches Kind. Oftmals darf es nur Mamis Arm oder Schoß sein. Und wenn du auf meinem Arm bist, dann ist für dich die Welt in Ordnung.

Meine liebe L., vor zwei Jahren hast du dich überaschend auf den Weg gemacht. Vor zwei Jahren haben wir das erste Weihnachtsfest zu viert gefeiert und waren glücklich wie noch nie im Leben. Welch ein Glück wir haben, dass du in unserer Familie bist. Wir haben dich sehr lieb!

Dezemberalltag

Der Dezember ist angekommen. Die Zeit der Ruhe und Besinnlichkeit. Schön wäre es. Die letzten beiden Wochen waren bei uns wie auch bei vielen anderen Familien stressiger als unser normaler Alltag. Hinzu kommen Weihnachtsfeiern, Arztbesuche, Kollegenvertretungen, Weiterbildung und - wir haben das besonders "günstig" geregelt - noch zwei Geburtstage =) Eine Zeit des besinnlichen Wartens zu schaffen, will mir nicht so recht gelingen.
Auf der anderen Seite heißt das aber viel Geselligkeit. Wir haben alte Freunde wieder getroffen, diesmal in Begleitung ihrer neuen, kleinen Tochter. Ich traf mich zu einer wohltuenden Freundinnenrunde, mein Mann ebenso (bloß anders ;-) ). Es gab eine Weihnachtsfeier im Kindergarten, die Schwiegereltern besuchten uns und wir besuchten meine Schwester und ihren Freund. Mein persönliches Highlight war der Besuch des Kinderballets der Nussknackersuite zusammen mit Le Petit. Im Voraus war dieses Buch unser Dauerbrenner als Gutenachtgeschichte. Die Musik hörten wir nicht ganz so oft. Umso berührter war ich von ihr während des Kinderballets. Le Petit hat die Vorstellung ausgesprochen gut gefallen. Er hat das Ballett gebannt verfolgt, blätterte zwischendrin immer mal im Buch, um eine Szene nachzuschlagen und saß so geduldig da. Noch jetzt denke ich gerne an diesen Theaterbesuch zurück.
Nun bleibt noch der vierte Advent. Nicht völlig unverplant, aber doch nur ganz sacht geplant. Eigentlich ist nur ein Stuhlkauf (!) und ein Eisessen angedacht. Geburtstage Mitte Dezember sind nicht ganz einfach. So feiern wir am Wochenende mit einem Eisbecher! Ich denke, das könnte eine gute Tradition werden.

Donnerstag, 3. Dezember 2015

48/2015 One portrait a week

"A portrait of my children, once a week, every week, in 2015."


 
J: This is not one of the best pictures, but you love to make yourself a really good sandwich with cucmbers and sauce.


L: You are fascinated by the lighted, twisting pyramide. Now and then you try to blow the candles.

Mittwoch, 2. Dezember 2015

PuppenMITmacherei 2015 | Das sechste Treffen

Heute ist es soweit. Wir treffen uns zum sechsten und damit letzten Mal der Puppenmitmacherei. Die fertigen Puppen werden präsentiert. Meine Puppe hatte ich bereits Ende August fertig gestellt. Sie war von Anfang an als Taufgeschenk für meinen Sohn vorgesehen. Ich hatte schon längere Zeit vor, so eine Puppe zu nähen. Es einfach mal auszuprobieren. Die herzallerliebsten Puppen von kivitt und von zauberflink haben mich inspiriert und mir Mut gemacht. Und zufällig hat sich tatsächlich genau zu der Zeit auch die zweite Puppenmitmacherei ergeben. Natürlich hatte ich mich sofort angemeldet.

Ich wollte es einmal propbieren, eine Puppe ohne gekaufte Anleitung zu nähen. Es gibt viele schöne Tutorials. Das Schnittmuster wollte ich selber zeichnen. Diese Puppe sollte meinen Pinselstrich führen. Anfangs habe ich mich doch recht schwer getan. Aber je länger ich daran arbeitete, desto faszinierter war ich von diesem kleinen Puppenkind, das unter meiner Hände Arbeit entstand. Auch meine Kinder, vor denen ich die Näherei nicht versteckte, waren von den Puppenteilen und dem Kopf fasziniert.

Eigentlich muss man nur anfangen, dann klappt es schon. Ein Ansatz, der eigentlich ganz oft zutrifft, ob man nun das erste mal Fliesen verlegt, einen Garten anlegt oder eine Puppe näht.
Natürlich hat meine Puppe einige Schönheitsfehler. Ein Bein ist dicker als das andere, der Hals ist ein bisschen faltig und die Füße ein wenig spitz. Aber das ist okay so. Ich habe nicht erwartet, dass mein erster Versuch mit einer Puppe von zauberflink oder Mariengold mithalten kann. So trägt die Puppe eben meine Handschrift, die beim ersten Versuch noch ein wenig ungelenk ist.

Meine Kinder durften zwar den Nähprozess mit verfolgen, irgendwann aber, als die Puppe langsam Haar bekam und ich die Kleidung nähte, ließ ich alles still und heimlich verschwinden. So ganz wollte ich die Überaschung nicht nehmen. Schließlich packte mein Sohn nach der Taufe sein Geschenk aus. Seine Augen strahlten, er nahm sie in die Arme und sagte leise: "Meine Püppi!"
Das war ein wunderschöner Augenblick. 
Seitdem musste die Püppi, die er auf den Namen Emma-Greta getauft hat, allerdings schon so einiges einstecken. Er geht nicht immer liebevoll mit ihr um. Dass sie ihm allerdings doch am Herzen liegt, stellte ich in unserem Urlaub fest. Die Püppi hatte plötzlich einen riesigen schwarzen, öligen Strich im Gesicht. Mein Sohn war entsetzt und wollte die Puppe nicht mehr anfassen. So säuberte ich sie noch im Urlaub mit Wasser und Seife (was hatte ich Schiss davor), aber alles ging gut und die beiden freundeten sich wieder an =)

So sieht sie nach 3 Monaten aus. Schon ein bisschen mitgenommen und grau an der Nasenspitze.

Meine Puppennäherei blieb auch den Nachbarn nicht verborgen. Ich wurde darauf angesprochen, es gab Interesse und so startete ich letztens eine kleines, privates Puppensewalong mit einer Nachbarin. Unsere beiden Mädchen haben im Dezember Geburtstag und brauchen auch noch dringend eine Puppe. So hat sie unter meiner Anleitung eine Puppe fertig gestellt. Und für mein Mädchen habe ich ebenfalls eine genäht.
Darf ich das baldige Geschwisterpaar präsentieren? Hier sind sie:
 

Die kleine Schwester ist interessanterweise viel größer geworden, da der Kopf von Anfang an größer war. Bei ihr konnte ich einige "Fehler" umgehen, die mir beim ersten Versuch unterlaufen waren. Die Falten am Hals sind weniger geworden, genäht wurde direkt am Schnittmuster entlang (und nicht mit 1 cm Nahtzugabe und dann irgendwie den 1 cm abschätzen...), für die Haare habe ich Mohairwolle bestellt. Außerdem habe ich die Füße eleganter genäht, sodass sie nicht so spitz und eckig sind. Die kleine Schwester ist somit zwar ein wenig knitterfreier, in die erste Puppe habe ich dagegen mehr Herzblut gesteckt. Jetzt fehlen bloß noch die Haare und die Kleidung für das zweite Püppchen und dann ist das Puppenkapitel erst einmal beendet.

Ich bin sehr froh, dass ich die Puppenmacherei gewagt habe und bin über meine zwei entstandenen Püppchen sehr glücklich. Ich hoffe, dass sie lange Spielkameraden oder Wegbegleiter meiner Kinder werden.
Vielen Dank Caro und Maria für die schöne Idee und das sichere Leiten der Mitmacherei!

Die anderen Puppenmacher treffen sich heute bei Caro und zeigen die fertigen Püppchen.

Wer die anderen Treffen noch verfolgen möchte, klickt bitte hier:
1. Treffen, die Idee
2. Treffen, die Vorbereitung
3. Treffen, Kopf und Körper
4. Treffen, Haare und Gesicht
5. Treffen, die Kleidung