Donnerstag, 19. November 2015

The resting face

Vor kurzem habe ich bei Practising Simplicity einen Blogpost gelesen. Der Sohn malt ein Bild der Familie und zeichnet der Mutter als einziger kein lachendes Gesicht. Ein Stich ins Mutterherz, wie sie es beschreibt. Und ganz ehrlich: ich kenne das von mir nur zu gut.
Wenn ich mich konzentriere oder einfach nur stupide Arbeit verrichte, Kartoffeln schälen, Wäsche aufhängen, den Fußboden wischen, dann runzle ich die Augenbrauen. Dann spanne ich meine Gesichtsmuskeln an und mein Gesicht bekommt einen verkniffenen Ausdruck. Das ist mein resting face. Mein ruhender Gesichtsausdruck? Aber warum muss er so angestrengt aussehen, ja sogar böse?

Ich habe in den letzten Wochen immer mal wieder auf meinen Gesichtsausdruck beobachtet und bin erschrocken, wie oft ich finster drein blicke. Ganz bewusst habe ich dann versucht mein Gesicht wirklich zu entspannen. Erst ein paar Grimassen (möglichst unbeobachtet, you know...) und dann einen möglichst offenen Gesichtsausdruck aufgelegt. Unglaublich wie entspannend sich dieser offene Gesichtsausdruck anfühlt! Eine minimale Bewegung im Gesicht und ich fühle mich gleich viel lockerer, freundlicher. Die Arbeit erhält einen anderen Touch. Im Gesicht sind sehr viele Muskeln verteilt. Ich möchte sie nicht die ganze Zeit unbemerkt anspannen. Das führt bei mir zu schlechter Laune. Stattdessen eine helle Miene aufsetzen, die Mundwinkel eventuell ein bisschen zum Lächeln verziehen und alles fühlt sich viel leichter und heller an. Jetzt muss ich bloß weiter üben, dass ich nicht zurück ins finstere resting face verfalle.