Mittwoch, 2. September 2015

PuppenMITmacherei 2015 | Das dritte Treffen


Nachdem ich beim letzten Treffen als Vorletzte gepostet habe, bin ich heute ganz vorbildlich mit dabei. Beim heutigen Treffen geht es also um den Kopf und den Körper. Ich habe als erstes den Kopf gestaltet, da ich an ihm den Körper anpassen wollte. Ich habe draußen auf unserer Terasse mit Le Petit neben mir als Kameraassistent sowie Filzprofi gearbeitet.
Zuerst wurde eine große Kugel gewickelt, die ich mit Filznadel verdichtet habe.
 Le Petit hat auch wild drauf losgestochen verdichtet und sich nicht verletzt (uffa).

Dann wird der Stern gelegt, abgebunden und mit Mullschlauch umwickelt.

Eine kleine Nase habe ich ebenfalls noch mit eingearbeitet. Einfach eine kleine Kugel Wolle mit der Filznadel angefilzt. Dabei tat mir das Püppchen schon ab und zu leid. Aber in ihr war ja noch kein Leben. Und tadaa, fertig war der Kopf.

Beim anschließenden Festnähen des Trickots habe ich mich sehr schwer getan. Ich habe ein Rechteck über den Kopf gelegt. Erst oben zugenäht - das ging noch - und anschließend mir einen abgebrochen den Stoff am Hinterkopf festzunähen ohne dass Falten am Hals entstehen. Ich muss zugeben, der Hinterkopf sieht ziemlich gruselig aus. Die Falten habe ich leider auch nicht wegbekommen, trotz ziehen und zerren. Sie sind am Hals immer noch da. Durch das ganze Festziehen sind die Backen des Püppchens auch irgendwie schmaler geworden. Das ärgert mich ein bisschen. Der Puppe kam so das Babyhafte abhanden. Naja, aber nicht ganz so schlimm. Als der Trikotstoff endlich drüber war, habe ich den Kopf wieder Le Petit gezeigt. Die Nase konnte man ja sehen. Ich hab ihm gezeigt, wo dann die Augen hinkommen und er hat das einfach nicht verstanden. Er hat gefragt, ob die Nase dann die Augen werden und hat die Augen gesucht. Sehr interessant, dass er sich das nicht vorstellen konnte. Anschließend hab ich das Gesicht gestickt, obwohl das ja erst im nächsten Schritt dran kommt. Ihr überseht das jetzt einfach mal großzügig.
Hinterkopf mit tausend Nähten und Falten, hier sieht man sie wenigstens nicht.

Beim Körper habe ich lange überlegt. Wie angewinkelt sollen die Arme sein? Beine direkt am Körper dran und dann den Fuß durch ein paar Stiche nach oben heben? Fußspitzen offen ausschneiden, um die beste Fußform zu bekommen? Letztendlich entschied ich mich dazu die Beinnaht über das Knie zu legen und die Beine einzeln an den Körper zu nähen. Bei den Proportionen hielt mich an den Vorschlag aus diesem Tutorial. Also Kopf 1/4 der Gesamtlänge, Beine und Körper jeweils die Hälfte der verbleibenden 3/4. Gestopft habe ich mit Essstäbchen und einem Kochlöffel und zwar zuerst den Fuß, dann den Unterschenkel und dann den Oberschenkel. Genauso bei den Armen. Genäht habe ich mit der Maschine mit dem dreifachen Geradstich. Das lief sehr gut, allerdings sind mir die Arme rgendwie etwas verrutscht und einer ist dünner und stärker gekrümmt als der andere. Im Nachhinein fiel mir auch wieder ein, dass es besser ist direkt am Schnittmuster entlang zu nähen und es anschließend rauszuziehen, statt mit Nahtzugabe auszuschneiden und dann zu nähen. Die Arme wollte ich erst über den verlängerten Hals legen und dort festnähen. Das sah aber mit der Armkrümmung seltsam aus und so hab ich sie erst einzeln zugenäht und anschließend an die Schultern des fertigen Körpers genäht. So sind sie jetzt gut beweglich. Beim Nähen der Schulternaht fiel es mir ein bisschen schwer die Wolle immer wieder nach innen zu stopfen und anschließend waren auch noch einige Wollfädchen zu sehen, aber jetzt fällt das nicht mehr auf.

Äußerst schlecht belichtetes Nachtbild.
Meine Tochter hat mir bei diesen Schritten geholfen.

Ärmchen von Fingerchen gehalten.
 Das kleine Lieschen ist überhaupt so von der Puppe angetan (auch schon vom Kopf alleine). Ich habe auch eine für sie zum Geburtstag im Dezember auf der Liste.

Noch ohne Arme. Sehr ihr die Falten am Hals? Ich hab sie nicht wegziehen können.
Schließlich mit Armen.
 Und so saß sie dann bei uns in der Küche und wartete auf Haare und Kleidung. Zum Glück war es ja sommerlich heiß, sodass die Seidentücher ausreichend waren.
Das "Zusammenbauen" der Puppe ging für mich überaschend gut und einfach. Ich bin mit der Körperform äußerst zufrieden. (Ok, die Füße sehen ein bisschen komisch aus und die Arme sind unterschiedlich, aber das sehe ich nicht so eng.) Gerne hätte ich ein bisschen Granulat eingenäht, aber das war mir zu teuer. Kies fand ich auf die Schnelle nicht und auf die Idee einen Stein zu wattieren und mit einzunähen, wie ich es später gelesen habe, bin ich leider, leider nicht gekommen. Aber sie liegt auch so gut im Arm.

Wie sieht es bei euch aus? Hier bei den Naturkindern können die anderen Projekte bestaunt werden.
Hier ist Teil 1 und Teil 2 meines Püppchens zu sehen.