Montag, 27. April 2015

Weg mit Plastik

Plastik? Nicht mit uns! Ressourcenintensiv in der Herstellung, giftig im Gebrauch und nichtkompostierbar als Müll.
Ich suche nach Papiertüten (Extranafrage im Kaufland - "Oh, ob das möglich ist?"), Pappverpackungen, Glas. Waschmittel wollte ich selber mischen - mit geraspelter Seife und Waschsoda; gab es aber leider nur in einer Plastiktüte. Also kaufte ich eben doch Pulverwaschmittel im Karton. Beim Aufmachen die Überaschung. Ich habe gar kein Pulver, sondern einzeln abgepackte Tabs gekauft...
Unterwegs nehme ich ein Marmeladenglas mit getrocketen Früchten und Nüssen für die Kinder mit zum Flughafen. Wir holen den Papi ab! Wo ist er denn? "Da ist der Papi!" - klirr - *seufz* "Hallo, hier sind wir."
Nun ja, oder doch die Plastikdose?

Warten auf den Papi.

Freitag, 24. April 2015

Absurdes Theater

In den letzten Tagen ging der Große nur schlecht ins Bett. Nachdem er einmal entdeckt hatte, dass ich Abends nochmal in den Garten gehe, um zu gießen (er hatte jämmerlich im Haus geweint, weil er mich nicht finden konnte. Armer Junge.), steht er wegen tausend Kleinigkeiten nochmal auf.
- Er hat Hunger (und muss selber dabei schmunzeln, weil es nicht stimmt)
-Er hat Charlotte, sein Baby, vergessen
-Er will was trinken
-Er kann nicht einschlafen
-Ist die Mami noch da
-Geht die Mami auch bald ins Bett oder guckt sie Fernsehen

Ich weiß, alles völlig normal. Gestern Abend gab er im Bett keine Ruhe. Lieschen ist angeschlagen und fand selber nur schlecht in den Schlaf. Und Le Petit laberte und rief aus dem Kinderzimmer mir immer wieder irgendwas zu. So dumm es ist, antwortete ich auch noch und rief, er solle jetzt schlafen, sich hinlegen, zudecken, etc.
Irgendwann rief ich laut nach oben "Jetzt ist Ruhe!". Da musste selbst ich lachen (leise, er solls nicht hören). Völlig absurd laut zu brüllen, dass jetzt Schlafenszeit ist und er Ruhe halten soll ;-)

Donnerstag, 23. April 2015

Coole Socke II

Lange ist's her, dass ich was geschrieben habe. Ich nenne es mal einfach langgezogene Osterpause. Nun ja.
Dass mein Sohn eine coole Socke ist, was das Fahrrad fahren betrifft, hatte ich schon mal erwähnt. Letztens blieb mir mal wieder die Spucke weg. Le Petit kam angefahren, bremste ein wenig, stellte sich mit einem Fuß auf die Pedale und schwang dann plötzlich sein anderes Bein hinten über den Sattel und sprang ab. "So wie der Papi, das macht, Mami!" (Kinder reden nur mit Ausrufezeichen. Sie rufen ihre Existenz den ganzen Tag in die Welt hinaus.) Ich war sprachlos. Sprachlos, dass er sich das traut und es mit seinen kurzen Beinchen schafft. Nicht schlecht!

Nicht schlecht auch sein Mitteilungsbedürfnis, nicht nur beim Radfahren.
"Da vorne ist eine Pfütze!
Ich will durch die Pfütze fahren.
Ich fahr durch die Pfütze.
Mami, ich bin durch die Pfütze gefahren!
Papi, ich bin durch die Pfütze gefahren!
Wo ist die nächste Pfütze?"
Na, immerhin hat er seine Grammatik geübt =) Mir fallen die Ohren ab.

Diese Woche bin ich übrigens alleine mit den Kindern. Mein Mann ist Samstag in den Urlaub -äh ich meine auf Dienstreise nach Lissabon geflogen. Wir haben ihn zum Flughafen begleitet und seinem Flugzeug hinterhergewunken (ich zumindest). Mein Herz war ganz schön schwer und ich musste sehr, sehr blinzeln. Diesen Samstag holen wir ihn wieder ab (vom Flughafen, leider nicht aus Lissabon). Die Woche lief sehr gut. Die Kinder und ich waren ein gutes Gespann. Vor einem Jahr war es eine Katastrophe. Besonders, wenn ich jetzt daran denke.
Morgen fahre ich auf Dienstreise. Juchu! Nur nach Berlin, aber immerhin. Ich freue mich auf die Vorträge. Gott sei Dank kann meine Mutter für diesen Freitag die Kinder übernehmen. Da sie selbst arbeitet, ist das keine Selbstverständlichkeit. Ich bin froh, dass es klappt und ich endlich auch mal wieder weg fahren kann.

Donnerstag, 2. April 2015

Muttergefühle

Seit der Geburt meiner Kinder stecke ich voller Emotionen. Nach Le Petits Geburt haben wir eine Dokumentation über die Arktis und Antarktis gesehen. Jedes kleine Eisbärenbaby, jeder Pinguin hat mich an Le Petit erinnert und ich hätte ständig heulen können (aus drei Eisbärenbabys wurden zwei...). Jeder Tatort bringt mich mittlerweile zum Schniefen (warum müssen denn auch wirklich immer Kinder mit verwickelt sein?!). Wenn ich lese, dass kleine Kälbchen nach wenigen Tagen von ihrer Mutter getrennt werden, damit wir die Milch trinken können, bekomme ich einen Kloß im Hals und meine Augen werden wässrig (aber ich mag Milch! Und Käse! Und Joghurt! So ein Mist!).
Wirklich, manchmal ist mir dieses ganze Gefühlsgedöns irgendwie zu viel. Aber Kinder machen einen wohl dazu. Dann bekomme ich eben wässrige Augen bei Tierdokumentationen. Das ist wohl der Preis...
Geht's den Männern eigentlich auch so?

Mittwoch, 1. April 2015

Adrenalinkick

Was für ein Sturm! Die letzten Tage hat er mir den ein oder anderen Adrenalinkick verpasst. Nicht nur dass er permanent an Haus und Hof Fenstern rüttelt, die Bäume biegt und Äste abreißt. Gestern wurde ich vom Wind auf die Straßenbahnschienen abgetrieben. Um ein Haar wäre ich vom Rad geschubst worden. Glücklich war ich, dass keine Bahn kam. Aufregend war es auch für die Kinder. Sie durften (zum Glück!) nicht draußen spielen, "damit uns keine Äste auf den Kopf fallen, Mami!". Auf dem Nachhauseweg haben wir einen LKW mit beinahe umgekipptem Hänger gesehen. Nur der Bordstein hielt ihn noch in der Schräge. Der sehr nervöse Fahrer sowie ein Helfer haben sich an den Hänger gehängt und ihn wieder auf die Räder gebracht. Auf dem Rückweg kam ich in zwei(!) Hagelsturmschauer; dazwischen schien die Sonne.
Ich bin mehrmals völlig durchnässt worden. Dabei merke ich, dass ich wenig Lernpotential habe, ziehe ich meine Softshelljacke, die gestern schon durchweichte, heute wieder an, statt die Regenjacke rauszuholen. Und während ich aus meinen nassen Schuhen schlüpfe, frage ich mich ein bisschen, ob wir es mit unserem Umweltbewusstsein und damit ständigem Fahrrad statt Auto fahren ein bisschen zu weit treiben. Aber eigentlich macht es mir auch einfach Spaß. Sobald ich auf dem Fahrrad sitze, kann ich ersteinmal durchatmen, fühle ich mich frei, sind die Kinder ersteinmal im Anhänger und es herrscht Ruhe. Wir probieren gerne aus, wieviel man mit dem Rad noch wegschleppen kann. Mein Mann transportierte letztens einen drei Meter langen Balken vom Baumarkt nach Hause. Wie er das gemacht hat, frage ich mich allerdings auch. Nur für den wöchentlichen Einkauf bin ich mittlerweile aufs Auto umgestiegen.
Aber sobald der Wind endlich etwas nachlässt, mache ich drei Kreuze. Denn die Angst weggepustet zu werden (auf die Straße, an den Zaun, in den Graben) fährt immer mit (haha).