Donnerstag, 25. September 2014

Ordnung muss sein

Das kleine Mädchen und ich gehen Donnerstags des Öfteren in eine Krabbelgruppe. Ich hatte dabei die romantische Vorstellung mehr kleine Klatsch- und Bewegunggsspielchen mit ihr zu lernen. Stattdessen wird ein Begrüßungskreis nach Schema F und mit einem gewissen Pflichtmodus abgehalten, ehe dann alle frei spielen dürfen. Naja, nicht so wie ich wollte, aber ich gehe trotzdem weiter da hin, da die Gesellschaft nett ist. Die leitende Frau hat allerdings den Drang auf jedes freie Fleckchen noch ein Spielzeug zu stellen. Letztes Mal hat sie tatsächlich gesagt: "Ich stell' einfach überall ein bisschen was hin... Und hier ist noch Platz..." Seit Le Petit bei uns wohnt (hihi, unser kleiner Mitbewohner), macht mich Unordnung irgendwie sehr nervös und so muss ich die ganze Stunde dagegen ankämpfen erst einmal ordentlich aufzuräumen. Wie kann man denn in dem Chaos noch spielen, wenn man alle Nase lang vom nächsten abgelenkt wird?
Witzigerweise ist mein Schreibtisch(!) auf Arbeit, auf dem eigentlich wirklich Ordnung herrschen sollte, meist sehr chaotisch. Allerdings brauche ich auch einen sehr großen Schreibtisch, um das Gefühl zu haben, nicht die Übersicht zu verlieren. Naja, und unsere Wohnung ist auch Meilen davon entfernt ordentlich zu sein, da kämpft man aber auch gegen Windmühlen. Und dabei kämpfen wir beide, mein Mann und ich. Woher kommt die Unordnung? Entropie...

Mittwoch, 24. September 2014

Mmh, lecker

Gestern gab es bei uns Lauch-Käse-Suppe mit Hackfleischbällchen. Seit ich mit Lieschen zu Hause bin, essen wir unter der Woche zwei bis dreimal abends anstatt mittags etwas Warmes. Ich habe seitdem also reichlich an Kocherfahrung sammeln können. Gestern stand ich also in der Küche und formte die Hackfleischbällchen. Ich ging relativ zügig vor, da Lieschen jederzeit aufwachen konnte und ich dann nicht die Hände voller rohem Ei und Fleisch haben wollte. Während ich Bällchen um Bällchen formte, dachte ich darüber nach, dass ich jetzt wohl kochen kann. Also dass ich nicht unbedingt an ein Rezept gebunden bin, sondern frei kochen kann und mir freihand auch eine mehr oder weniger große Anzahl unterschiedlicher Mittagessen einfällt. Ich freute mich darüber und war auch ein bisschen stolz darauf. Und wie es bei mir immer ist, sobald ich ein klein wenig überheblich werden könnte, wurde ich direkt abgestraft. Die Suppe war viel, viel zu wässrig und hätte noch eine Menge mehr Lauch vertragen können. So habe ich mich mit Lieschen noch einmal auf den Weg machen müssen, um mehr Käse zu kaufen.
Letzten Endes kamen wir so in den Genuss des herrlichen Sonnenscheins und der wunderbaren Herbstluft. Und nachdem die Suppe mehr Käse intus hatte, war sie auch sehr lecker und wärmend.

Sonntag, 21. September 2014

Wochenende

Schwups, schon wieder ein Wochenende rum. Diesmal beide (!) Tage sehr entspannt. Den Samstag haben wir mit dem Üben von Fahrrad fahren, sowie mit Pfützen hüpfen und darauf Schiffchen segeln lassen verbracht. Heute waren wir wegen des starken Regens den ganzen Vormittag zu Hause. Die Eisenbahn wurde wieder ausgepackt und in der Mittagsstunde habe ich ein neues Buch mit Le Petit angeschaut. Nachmittags sind wir wieder Fahrrad gefahren, haben Kastanien gesammelt und in die Elbe geworfen. Schön war's.
O-Ton Le Petit auf dem Rückweg mit dem Rad: "Mami, das war aber schön!"

Donnerstag, 18. September 2014

Kinderarztausflug

Heute hatte Le Petit einen Termin beim Kinderarzt. Dieser Termin wurde zu einem wunderschönen Ausflug mit meinen beiden Kindern. Ein Erlebnis mit beiden, wie ich es schon lange nicht mehr hatte. Eigentlich lag die Untersuchung rein zeittechnisch gar nicht mal so günstig. Um pünktlich da zu sein, hätte ich das Lieschen eher aus dem Mittagsschlaf wecken müssen. Glücklicherweise war ich jedoch heute mit ihr in einer Krabbelgruppe. So habe ich mich eher auf den Rückweg gemacht und sie hat ihren Mittagsschlaf eine ganze Stunde eher gehalten. Die Stunde, die uns gerade fehlte, um pünktlich beim Kinderarzt zu sein. Auch Le Petit holte ich im Kindergarten geradewegs aus dem Mittagsschlaf. Und er war so fröhlich und glücklich mich zu sehen. Der Arzt  hat sein Check-Up gemacht und anschließend haben wir uns so einen Obstquetsch gegönnt, was es bei uns sonst nie gibt. Eigentlich war dann mein Plan wieder nach Hause zu fahren, damit Le Petit noch ein bisschen Fahrrad fahren kann (er fragt so oft danach). Stattdessen leierte er mir noch ein Eis aus dem Rücken und wir machten einen ausgedehnten Spaziergang durch ein wunderschönes und berühmtes Viertel in unserer Stadt. Das Lieschen schlummerte in der Trage ein, ich unterhielt mich mit meinem Sohn über Dinge, die einen Dreijährigen so beschäftigen (er passt auf viele, viele Babys auf und will alle seine Freunde zu uns nach Hause einladen). Wir liefen viele Treppen hinunter, um sie anschließend sofort wieder hochzulaufen, Le Petit ließ seine Hand über viele, viele Meter Gartenzaun klimpern und ich ließ meine Augen über die großen Villen schweifen. Als Sahnehäubchen fanden wir zu Hause auch noch einen Parkplatz. So habe ich mir die Welt mit Kindern vorgestellt und erträumt =)
Zu Hause erwartete uns der Mann mit zwei großen Pötten voll leckerem (und essbarem, weil nicht zu scharfem!) Chili!

Kindermund mit drei

Le Petit gibt so viele witzige Dinge von sich und ich kann sie mir einfach nicht merken. Aber eines hier
Mein Mann: "Da hab ich die Krise bekommen."
Le Petit guckt irritiert, er weiß worum es geht.
"Ja, aber ich mag auch Grießbrei."


Mittwoch, 17. September 2014

Soulfood

Bei uns gab es gestern Soulfood - Kürbis mit Kokosnussmilch und Hühnchenfleisch sowie Basmatireis. Ohhh lecker! Das fand auch Lieschen, die heute mit mir die Reste verputzt hat (gestern war sie kränklich und abends so müde, dass sie das Abendbrot gar nicht mehr geschafft hat). So weit wie heute hat sie noch nie ihre kleine Schnute aufgesperrt. Wir haben es uns beide zum Mittag sehr schmecken lassen.



Dazu übrigens ein Satz, den ich letztens von einem Vater hörte, der zur Zeit (gleichzeitig mit seiner Frau) in Elternzeit ist. Er hat festgestellt, "dass es wirklich Arbeit ist, sich für jeden Tag eine Mahlzeit auszudenken. Man kann ja nicht nur sechs verschiedene haben oder nur Nudeln  und Kartoffeln essen." Bing, bing, bing - Sie haben den Hauptgewinn gezogen. Ja, es ist tatsächlich auch ein bisschen Arbeit  mit einem kleinen Kind zu Hause zu bleiben. :-)

Freitag, 12. September 2014

Licht an

Jetzt fängt sie wieder an, die Zeit, in der das Licht angeschaltet wird. Plötzlich kann ich wieder die Nachbarn von gegenüber sehen und fühle Vertrautheit gegenüber den Fremden. Beim Abendspaziergang (*hüstel* ich habe Bier vom Spätshop geholt) inspiziere ich die Fenster. Hängt das Faltboot eigentlich noch in dieser einen Wohnung? Schade, dort ist kein Licht an. Oder war das in einer anderen Wohnung? Wieviele Leute sind schon zu Hause? Das Licht gibt mir Geborgenheit und Gemütlichkeit. Der laute und offene Sommer zieht sich langsam zurück und macht die Bühne breit für den bunten, aber geordneten Herbst. Die Küchen der Anderen leuchten warm und strahlen in die Nacht. Ich mag den Übergang zwischen Sommer und Herbst. Alles wird für mich ruhiger. Eine Tasse Tee am Abend, eingekuschelt auf dem Sofa?

Donnerstag, 11. September 2014

"Fastfood"

Irgendwie schmecken die vom Mann zubereiteten supertollen Burger nur halb so gut, wenn das Abendbrot damit beginnt, dass Le Petit erst seinen Becher weg schubst, weil er keine Milch will, sich daraufhin seine Milch beim selber einschenken daneben kippt, anfängt zu weinen, weil die Hose nass ist, man selber aufsteht, um eine neue Hose zu holen, derweil das kleine Mädchen immer heftiger weint, trotz Nahrung im Mund, Durst hat sie auch keinen (Check), der Nuckel sich nicht mehr finden lässt, der Mann sie schließlich ins Bad und Bett bringt (währenddessen kann ich, solange ich mein Gehör und mein Mamagewissen abschalte, das Abendbrot genießen), ich anschließend auch noch einmal ins Schlafzimmer gehe, um die immer noch weinende L. zu beruhigen und über all dem ich auch noch beginne mit meinem Mann über eine völlige Lappalie zu streiten. Wenn ich dann nach dem Abendbrot sehe, dass Le Petit einen Minibissen genommen hat, das kleine Mädchen wegen Übermüdung gar nichts gegessen hat, dann frage ich mich, warum wir unser Abendbrot nicht gemütlich zu zweit genießen, wenn die U4-Fraktion im Bett ist. Es geht eben nichts über ein Familienessen mit allen gemeinsam am Tisch :-)

Mittwoch, 10. September 2014

Kindermund mit drei

Le Petit mit kurzen Hosen:
"Kurze Beine! Wie ein Bauarbeiter!"
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Wir sprachen darüber, dass wir hoffentlich noch vor Weihnachten in unser Haus ziehen werden (toi, toi, toi). Zu Weihnachten kommt ja auch der Weihnachtsmann, wie Le Petit bemerkte und es gibt Geschenke.
ich: "Hast du denn schon einen Wunsch?"
er: "Ja, einen Glückwunsch."
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Le Petit schält beim Frühstück sein Ei.
"Ich mach das ganze Ei nackt."
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Le Petit knaupelt an einer Aufschürfung am Arm rum, puhlt ein bisschen Grind ab und hält es uns hin.
"Guck mal: Puhl."

Dienstag, 9. September 2014

Die neue Lust zu wandern






Früher waren wir, meine Eltern, meine Schwester und ich, oft unterwegs, nicht selten wandernd. Im Harz, im Erzgebirge, im Thüringer Wald oder am liebsten in der Sächsischen Schweiz. Seit ich meinen Mann kenne, waren wir, er und ich, eher auf dem Wasser unterwegs. Erst segelnd, dann paddelnd auf einem Faltboot, auf Flüssen, Seen und der Ostsee. Mal stundenweise, mal als Tagesausflug oder als Gepäcktour mit Zelt. Dann kam Le Petit und unser Bewegungsradius schränkte sich erst einmal stark ein. Auch verlagerten wir uns inzwischen aufs Fahrrad und den Anhänger. Jetzt aber sind wir irgendwie zurückgekehrt. Zwei wunderschöne Wanderungen liegen hinter uns. Man schnappt sich einfach beide Kinder und einen Rucksack (sowie zwei Tragen) und schon geht's los. Das war nur mit Le Petit so irgendwie nicht möglich. Da erschien es mir immer als riesiger Aufwand. Jetzt haben wir mit beiden Kindern irgendwie relativ schnell alles beisammen, um uns auf den Weg zu machen. Übungssache?
Jedenfalls wurde meine Lust aufs Wandern wieder geweckt. Ich liebe den Herbstwald, der warme Duft von Pilzen, Laub und Nadeln. Hier ein frischer Wind, dort eine warme Brise. Die Anzahl der Kilometer ist  mit Kinder lächerlich klein, aber darum geht es ja auch nicht beim Wandern. Nicht wahr? Der Weg ist das Ziel. Auf zu neuen Erlebnissen.

Auf der ersten Wanderung gemeinsam mit meiner Schwester konnten wir viele leckere Pilze sammeln. Trotz vorgerückter Stunde haben wir Abends noch schnell eine unglaublich duftende Pilzpfanne zubereitet, die mir schon beim Anblick das Wasser im Munde zusammen laufen ließ. Allerdings - alles für die Katz beziehungsweise den Biomüll; es hatten sich tatsächlich ein paar Bitterlinge dazu gesellt. Mist! Nächstes Mal wieder nur mit Pilzbuch.

Freitag, 5. September 2014

Drei Jahre

Lieber J.,

am Wochenende bist du drei Jahre alt geworden. Für dich war es der erste Geburtstag, auf den du dich bewusst gefreut hast und bei dem du Wünsche geäußert hast. Der größte Wunsch war ein Fahrrad. Als du am Samstag Morgen durch die Wohnzimmertür geschlunzt hast, bemerktest du: "Oh, ein neues Fahrrad. Zu wen ist das? Zu Mami?" Süß! Es war natürlich für dich. Ich hab es ja nicht glauben können, aber du kannst tatsächlich schon Fahrrad fahren. Das Aufsteigen und Absteigen fällt dir aufgrund der Größe noch schwer, aber du kannst tatsächlich fahren! Papi und du habt ein bisschen geübt, aber eigentlich war das alles absolut kein Problem für dich. Ich bin völlig baff. Seitdem ist das Fahrrad und die große Schaufel der Hit.

Du bist ein toller Junge. Ich bin immer wieder erstaunt, wie klar und deutlich du dich ausdrücken kannst. Insbesondere drückst du auch deine Gefühle eindeutig aus. Überhaupt bist du sehr gefühlsbetont. Einerseits bist du schnell beleidigt, andererseits aber auch schnell wieder gut gelaunt. Ich selbst komme dabei ganz oft nicht hinterher. Nach wie vor bist du ein totaler Quatschkopf und kasperst gerne rum, mit Grimassen, hüpfen, Augen verdrehen und Quatschwörtern. Deine beiden Schimpfwörter im Moment sind ganz gerne Feuerlag und Rasenmahd (aha). Du badest gerne, hasst es aber die Haare zu waschen, wie sicherlich 99% der anderen Kinder auch. Manchmal dagegen erscheinst du uns beiden schon sehr erwachsen. Du bist offen für andere Leute, Kinder wie Erwachsene, teilst (meist) gerne dein Spielzeug.
Du hast eine sehr ansteckende Art zu lachen. Mein Vater hat dein Lachen letztens mit Timm Thaler verglichen, was ich sehr passend finde. Du bist auch der Einzige bis jetzt, der es schafft deine kleine Schwester zum herzlichen Lachen zu bringen ohne sie zu kitzeln oder ähnliches. Ihr beiden Kinder seid euch beiden einfach viel näher, als wir Erwachsenen es sein können.

Deine Schwester hast du "auf deine Art" gern. Ich bin mir aber sich, dass ihr euch beide bald finden werdet und ihr toll zusammen spielen könnt.

Wir freuen uns deine Eltern sein zu können, haben dich sehr lieb und sind gespannt, wie du dich weiter entwickelst.

Der Flow fehlt

Hier ist es in letzter Zeit sehr ruhig geworden. Es gibt zwar einiges, das bloggen möchte, im Kopf auch schon halb ausformuliert, aber am Laptop fehlt mir dann immer ein bisschen der Flow. Mal sehen, ob sich das demnächst mal wieder ändern wird.