Freitag, 11. Juli 2014

Gegenwehr

Le Petit ist im Moment anstrengend. Sehr anstrengend. Insbesondere im Bad. Ab und zu gibt es Tage, da zieht er sich tatsächlich alleine an. Und dann kommen wieder Tage, da falle ich bereits morgens in ein tiefes Loch, wenn mein Mann und Le Petit die Wohnung verlassen. Wenn es morgens nur Gezeter und Gehaue und Gegenwehr gibt. Das zehrt so sehr an meinen Kräften. Ich kann ihm nicht mit Locken kommen, mit Drohen geht nicht und mit Gewalt sowieso nicht. Dann fühle ich mich gegenüber einem fast Dreijährigen völlig hilflos. Was haben wir bei seiner Erziehung nur falsch gemacht? Ich kann ihn zum Zähneputzen ja schlecht festpinnen. Nachgeben finde ich dann aber auch falsch. Manchmal lasse ich mich dazu hinreißen zu sagen, dass wir dann nach dem Frühstück Zähne putzen, statt wie üblich vorher.
Zum Frühstück verweigert er sich zunächst. Er fängt an zu essen, wenn wir schon fast fertig sind und wenn dann nichts mehr für einen Nachschlag übrig ist, fängt er jämmerlich an zu weinen, dass es mir leid tut.Gleichzeitig würde ich am liebsten Ohrfeigen austeilen, wenn fängt er an Mist zu machen und Haferflocken auf dem Tisch verschmiert.
Abends sind meine Nerven bereits sehr dünn und ich lasse mich schnell provozieren und werde laut. Gleichzeitig weiß ich um die Kontraproduktivität dessen, weiß aber nicht, was ich sonst machen soll.
Wann endet diese Phase nur endlich?

Dazwischen ist er der liebste Junge der Welt und ich schmunzel vor mich hin, wenn ich ihn erzählen höre oder spielen sehe. Oh, es ist emotional so anstrengend und kräftezehrend.

Ach ja und gestern setzte er sich in einem Fahrradladen auf ein Fahrrad und fuhr los. Ohne festhalten - ganz alleine. Kleiner, großer Junge!
Ich bin erschöpft.