Donnerstag, 21. November 2013

Ein Beruf, der sich bald nicht mehr lohnt

In dieser, wie auch in der letzten Schwangerschaft, nehme ich Vorsorgetermine bei einer Hebamme wahr. Diese Termine möchte ich nicht missen. Mit ihr bespreche ich ganz andere Probleme und Fragen als mit meiner Frauenärztin. Sie kann mir mit ihrem reichen Erfahrungsschatz von Geburten helfen. Ihr teile ich meine Bedenken mit und bekomme meist eine Anregung, diese zu beheben. Bei meiner Hebamme besuche ich eine andere Art von Geburtsvorbereitungskurs und ihre Dienste werde ich nach der Geburt in Anspruch nehmen und auch dort von ihrer großen Erfahrung profitieren können (oder es läuft diesmal alles glatt und es treten nirgends Probleme auf, haha). Sie macht mir Mut und ich bin fast ein wenig betrübt, dass sie nicht als Beleghebamme arbeitet (dafür aber als Hausgeburtshebamme, aber das traue ich mir leider doch nicht zu). All das wird von einer freien Hebamme geleistet. Ein Beruf, den sich viele Hebammen demnächst einfach nicht mehr leisten können. Ab 2014 sollen die Haftpflichtbeiträge für freiberufliche Hebammen in der Geburtshilfe um rund 20% steigen. Das können sich viele Hebammen schlichtweg nicht leisten und geben ihre Freiberuflichkeit auf. Einzig die Hebammenhilfe in Krankenhäusern bleibt. Geburten zu Hause oder in Geburtshäusern wird nicht mehr möglich sein. Ebenso fällt die Vorsorge und insbesondere die Nachsorge durch Hebammen weg. Wenn wir nach Le Petits Geburt nicht auf die Hilfe einer Hebamme hätten zurückgreifen können, hätte ich ihn sicherlich nicht stillen können und mir wären viele wunderschöne Augenblicke verwehrt geblieben. Der Gedanke, dass es vielen anderen Frauen ähnlich gehen würde, macht mich traurig.
Hier kann eine Petition zum Schutz der freiberuflichen Hebammenhilfe unterschrieben werden.